Burscheid: Hilgen als Herzensangelegenheit
Heimat: Ob Vereine oder Nachbarschaft, Eggert Schiffler setzt sich überall ein. Und sagt: "Das ist mein Bedürfnis."
Burscheid. Wenn Eggert Schiffler zu seinem abendlichen Gang "übern Hilgen" aufbricht, gibt es in jüngster Zeit viel Anlass zur Freude. Die neue Straße und ihre warme Beleuchtung, der neue Brunnen, der neue Weihnachtsbaum. Das Dorf ist auf einem guten Weg. Sein Dorf, könnte man auch sagen. Denn Schiffler und sein Heimatort sind unverbrüchlich miteinander verbunden.
In Hilgen ist Schiffler geboren, im Fremdenzimmer Nr. 3 der Gaststätte "Zur Post", die damals seinen Großeltern gehörte. In Hilgen hat er seine Frau Doris kennengelernt, als diese zum ersten Mal aus Wuppertal mit dem Zug anreiste und ihre Großeltern besuchte, die die Gaststätte am Bahnhof betrieben. 1962 wurde geheiratet - natürlich in der evangelischen Kirche in Hilgen.
"Ich will das machen, das ist mein Bedürfnis. Da treibt mich keiner zu", sagt er. "Und wenn meine Frau mir sagt, du machst viel zu viel, antworte ich: Ich mache es in erster Linie für mich." Der Lohn, das sind die innere Befriedung, wenn es vorwärts geht, das Glücksgefühl, die beim Gang "übern Hilgen" aufgeschnappten lobenden Bemerkungen. "Das ist mehr, als man durch Bezahlung erreichen kann", sagt der langjährige frühere Goetze-Angestellte. "Hilgen liegt mir in Gänze am Herzen."
Dabei ist Schiffler keiner, der mit Wonne im Rampenlicht steht. Und dass er es nicht allein Dinge bewegt, sondern immer im Zusammenspiel mit anderen, betont er mehrfach. Aber wenn es etwas anzupacken gibt, ist er dabei. Als seine Tochter wie die beiden Jungs auch Handball spielen wollte, hat er ihr gesagt: "Bring’ mir 15 Mädchen und wir fangen an." 1976 schuf er so die Basis für den erfolgreichen Hilgener Frauenhandball.
Wandelndes Geschichtslexikon des Ortes ist er ohnehin: 75 Jahre TGH (1979), 75Jahre Schützenverein (1998), 75 Jahre Handballabteilung und 25 Jahre Frauenhandball (2001), 100 Jahre TGH: Alle Chroniken stammen aus seiner Feder. Selbstredend liegt seit zwei Jahren auch eine Familienchronik vor. An der Ortschronik Hilgen wird noch gearbeitet.
Vielleicht lieber als je zuvor. Der Umbau der B 51 hat Hilgen zusammenrücken lassen. Das sieht Schiffler mit Genugtuung: "Durch die vielen Gespräche, auch die Sorgen, sind wir uns wieder nähergekommen."