Chaos zum Start in die Ferien Tausende Passagiere verpassen ihre Flüge - Lufthansa übt Kritik

Frankfurt · Lange Warteschlangen haben am Luftverkehr-Drehkreuz Frankfurt tausenden Reisenden den Start in die Ferien vermiest. Die Lufthansa hat nach eigenen Angaben einen Grund für das Desaster zum Ferienbeginn gefunden.

So sah es zu den Sommerferien im Flughafen Frankfurt aus - auch im Winter kann es dort voll werden.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Lange Warteschlangen am Frankfurter Flughafen haben vielen Reisenden den Start in die Weihnachtsferien erschwert. Der Samstag sei im Winter ein „absoluter Spitzentag“ mit fast 200 000 Passagieren gewesen, sagte ein Sprecher vom Flughafenbetreiber Fraport am Sonntag. Üblich seien derzeit 150 000 bis 180 000 Reisende. Am Samstagvormittag habe es sich an den Sicherheitskontrollen geballt, sagte der Sprecher. Der Betrieb am Sonntag lief demnach aber wieder geregelt.

Zuvor hatte die Lufthansa lange Wartezeiten von bis zu 90 Minuten an den Kontrollstellen beklagt. Deswegen hätten 3000 Passagiere ihre Flüge verpasst, teilte die Airline am Sonntag mit. In der Folge hoben 88 ihrer Maschinen mit Verspätung ab, weil das Gepäck der betroffenen Reisenden ausgeladen werden musste, wie die Fluggesellschaft weiter berichtete. Das Gepäck darf nicht ohne die Passagiere fliegen. Insgesamt habe es am Samstag 430 Lufthansa-Starts gegeben, 68 000 Passagiere hätten ursprünglich mitfliegen wollen.

Die für die Kontrollen zuständige Bundespolizei will nun gemeinsam mit ihren drei Sicherheitsdienstleistern analysieren, wie es zu der Situation am Samstag kommen konnte, wie ein Sprecher sagte. Es sei bekannt, dass die Dienstleister zu wenig Personal hätten und zudem die Infrastruktur bei einem großen Passagieraufkommen an ihre Grenzen stoße. Es seien ja teilweise alle Kontrollstationen besetzt gewesen, sagte der Bundespolizeisprecher.

Bereits im Sommer hatte es Staus an den Kontrollstellen gegeben. Dem Fraport-Sprecher zufolge laufen seit Monaten Gespräche mit allen Beteiligten, um Abhilfe zu schaffen. Um den Prozess zu beschleunigen, richtete die Bundespolizei Ende November neue Kontrollstationen ein. Die Ergebnisse des Testlaufs sollen Anfang des Jahres vorliegen.

(dpa)