Christine Lieberknecht: Die neue starke Frau
Christine Lieberknecht dürfte in Zukunft den Kurs der Thüringer CDU und vielleicht auch den der neuen Landesregierung bestimmen. Auch wenn Dieter Althaus zur Verwunderung seiner Parteifreunde nun doch noch bis zur Berufung einer neuen Regierung im Amt bleiben will.
Lieberknecht, die 51 Jahre alte Pfarrerin und Sozialministerin, lässt sich für Freund und Feind nur schwer ausrechnen. Ihre kritische Haltung in der DDR führte sie zum Theologiestudium. In der Umbruchzeit 1989 verfasste sie mit drei Gleichgesinnten den "Brief aus Weimar", der eine Reform der Ost-CDU forderte. Bereits 1990 wurde sie Kultusministerin und war maßgeblich am Sturz des damaligen Ministerpräsidenten Josef Duchac beteiligt, dessen Nachfolge dann Bernhard Vogel antrat.
Dass die mit einem Pfarrer verheiratete Lieberknecht auch mal Härte zeigen muss, sieht sie nicht als Widerspruch zu ihrem christlichen Weltbild. "Auch in der Bibel gibt es mal ein Schwert und einen Wutausbruch." Parteiinterne Kritiker befürchten, die CDU könnte mit Lieberknecht an der Spitze an Kontur verlieren. Sie empfinden sie als zu kompromissbereit und vermissen Durchsetzungskraft.