Cindy Lauper verzaubert mit charismatischer Show
Hamburg (dpa) - Eine schlichte Bühne, ein schwarzer Vorhang, ein Schlagzeug in der Mitte, rechts und links jeweils ein Keyboard - sonst nichts. Scheinwerfer tauchen die Bühne in ein bläuliches Licht, zwischendurch wechselt es zu Lilatönen, grün und orange.
Pop-Ikone Cyndi Lauper betritt die leere Bühne, das Publikum springt auf, klatscht und pfeift. In einem engen ledernen Outfit tänzelt die Sängerin mit wuscheligen wasserstoffblonden Haaren in den Lichtkegel. Jubelrufe ertönen - rund 1000 Fans applaudieren der 58-jährigen Künstlerin, die in den 80-er Jahren mit Hits wie „Girls Just Wanna Have Fun“ weltberühmt wurde.
Bei ihrem Tourauftakt in Deutschland spielt die Pop-Ikone in der Hamburger Laeiszhalle einen musikalischen Mix aus ihrem neuesten Blues-Album „Memphis Blues“ und ihren Hit-Klassikern. Die hohe, volle Stimme von Cyndi erfüllt den Saal. Mit ihrem eigenwilligen Tanzstil fegt sie über die Bühne, dreht und trippelt wild im Kreis und wirft die Arme in die Luft. Von ihren 58 Jahren ist dabei nichts zu merken. Nach zwei Songs von ihrem neuesten Album „Memphis Blues“ aus dem Jahr 2010 ruft sie in die Menge „Wie geht's?!“ Jubel brandet auf. Ihre Antwort: „She Bop“.
Als sie den Hit-Klassiker anstimmt, reißt es die Fans von den Stühlen. Cyndi steht vorne, unterhalb der Bühne, auf einem Stuhl im Konzertsaal zwischen ihren Fans. Unprätentiös spielt sie mitten im Publikum, schüttelt Hände, hält das Mikrofon in die Menge. Bei ihrem aktuellen Blues-Song „Don't Cry No More“ fegt sie durch die hinteren Reihen des Konzertsaals, springt wieder auf einen Stuhl und singt stimmgewaltig aus dem Publikum.
Ein Höhepunkt des Abends ist die Performance ihres wohl berühmtesten Klassikers „Girls Just Wanne Have Fun“. Kaum hat die Band das Intro angespielt, rastet das Publikum aus, jubelt und pfeift. Die Pop-Ikone reagiert mit wilden Tanzeinlagen und lässt ihre Fans für sich im Kanon Teile des Refrains singen. Ihre fünfköpfige Band mit zwei Keyboards, zwei Gitarren und einem Schlagzeug unterstreichen die musikalisch hohe Qualität des Abends. Die Männer und die Künstlerin bilden eine Einheit auf der Bühne, in der jeder seinen eigenen großen Moment hat.
Nach einem knapp zweistündigen Konzert mit wilden und ruhigen Blues-Songs, mit Girlie-Power-Hits aus den 80ern und Soloeinlagen der fünfköpfigen Band haucht Cyndi zum Abschluss gefühlvoll „True Colours“ ins Mikrofon. Mit einem „Dankeschön“ an ihre Fans und einem Luftkuss verabschiedet sie sich und erntet neben Liebeserklärungen wie „Cyndi, I love you!“ tosende Jubelrufe. Mit „Good night. Take care!“ tänzelt Cyndi von der Bühne.