Facebook-Partys: Soziales Netzwerk soll Kommunen besser unterstützen
Düsseldorf (dpa). Facebook soll die Städte nach dem Willen von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) beim Vorgehen gegen anonyme Masseneinladungen besser unterstützen.
Jäger habe mit einer Vertreterin des sozialen Netzwerks über das Problem gesprochen, teilte sein Ministerium am Dienstag mit. Facebook habe zugesagt, Hinweisen von Ordnungsbehörden und Polizei auf anonyme Masseneinladungen sofort nachzugehen. Wenn hinter der Einladung ein gefälschtes Profil stehe, werde sie sofort gesperrt, berichtete das Ministerium. Menschen müssten friedlich feiern können, sagte Jäger. „Die Sicherheit der Menschen hat dabei oberste Priorität.“
Im Juni war in Wuppertal eine zunächst friedliche Facebook-Party mit 800 Besuchern nach dem Auftauchen radikaler Fußballfans völlig aus dem Ruder gelaufen. 16 Menschen wurden verletzt und 41 Randalierer in Gewahrsam genommen. Bei einer weiteren, verbotenen Einladung in der Stadt war die Polizei vorsichtshalber mit 100 Mann erschienen; letztlich waren aber nur acht Gäste gekommen.
Nach Angaben des Ministeriums gab es sonst keine Einigung in der Unterredung mit Facebook-Vertreterin Eva-Maria Kirschsieper. Jäger forderte, dass die Voreinstellung „Öffentliche Veranstaltung“ vom Facebook-Programm nicht mehr automatisch vorgegeben werde. Versehentliche Masseneinladungen wie in Hamburg bei dem Geburtstag einer 16-jährigen Schülerin seien dann nicht mehr möglich.
Zudem müsse das Onlineportal Wege finden, um kommunalen Ordnungsbehörden beim Aufspüren von anonymen Einladungen zu helfen. „Wir brauchen keine neuen rechtlichen Regelungen, aber die Unterstützung von Facebook“, betonte Jäger. Der SPD-Politiker will das Thema bei der nächsten Konferenz der Innenminister ansprechen.