Randale überschattet Facebook-Party
Polizei nimmt 41 Personen in Gewahrsam - drei Strafanzeigen erstattet - 16 Menschen leicht verletzt.
Wuppertal. Mehr als 600 junge Menschen versammelten sich nach einer auf der Internetplatform Facebook veröffentlichten Einladung am frühen Samstagabend im Wuppertaler Stadtteil Ronsdorf, um eine große Open-Air-Party zu feiern. Dabei ging es den meisten erkennbar nur darum, an diesem für den sonst eher beschaulichen Stadtbezirk außergewöhnlichen Abend dabei zu sein und mitzufeiern. Selbst, als die örtlichen Supermärkte vorzeitig die Türen schlossen und damit den Alkoholnachschub unterbrachen, konnte dies die Stimmung nicht trüben.
Unruhe kam allerdings auf, als aus einer kleinen Gruppe zunächst bengalische Lichter und dann Feuerwerkskörper gezündet wurden. Als die ersten Feuerwerkskörper andere Festbesucher getroffen und verletzt hatten und kurz danach weitere Besucher durch Flaschenwürfe verletzt wurden, griff die Polizei ein. Etwa zwei Stunden nach dem Beginn erklärte sie die Veranstaltung für beendet.
Die Randalierer wurden von Einsatzkräften der Bereitschaftpolizei zunächst festgesetzt. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden später rund 35 Personen aus dieser Gruppe in einem Bus abtransportiert. Dabei sollen einige der festgenommenen Personen bereits polizeibekannt gewesen sein.
Bei der anschließenden Räumung des Festgeländes und der Kontrolle der Ronsdorfer Innenstadt durch die Polizei kam es zu vereinzelten Auseinandersetzungen und Angriffen auf Polizisten, bei denen weitere Personen festgenommen wurden. Nach Auskunft der Polizei, die vor Ort rund 100 Beamte im Einsatz hatte, kamen insgesamt 41 junge Leute vorübergehend in Polizeigewahrsam. Gegen drei von ihnen erstatteten die Polizei Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruchs und Widerstands gegen die Staatsgewalt.
Im Hintergrund der Veranstaltung hatte die Feuerwehr umfangreiche Vorkehrungen zur Versorgung möglicher Verletzter vorbereitet. Wie ein Sprecher berichtete, mussten vor Ort insgesamt elf Personen vom Rettungsdienst ambulant versorgt werden. Die Polizei berichtete am Samstag von insgesamt 16 Leichtverletzten, darunter einem Polizisten. Erst um 4 Uhr in der Nacht konnte der Polizeieinsatz beendet werden.