Schlechtes Wetter behindert Bergung auf der Wolga

Moskau (dpa) - Ein schweres Gewitter über der Wolga hat die Bergung des russischen Unglücksschiffs „Bulgaria“ behindert. Die Arbeiten hätten deshalb unterbrochen werden müssen, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums nach Angaben der Agentur Itar-Tass.

Das am 10. Juli gesunkene Ausflugsboot sei mittlerweile am Grund des Stroms in 20 Metern Tiefe fast wieder aufgerichtet worden. Um die „Bulgaria“ besser stabilisieren zu können, seien 400 Tonnen Erde aus dem Flussbett geschaufelt worden. Hunderte Helfer und schwere Technik sind in der Teilrepublik Tatarstan rund 750 Kilometer östlich von Moskau im Einsatz.

Als nächstes legen Taucher 15 Meter lange Metallschlingen um das tonnenschwere Schiff. Danach sollen zwei schwimmende Kräne die „Bulgaria“ an die Wasseroberfläche hieven. Von dem Wrack erhoffen sich die Ermittler Aufschlüsse über die größte Schiffskatastrophe in Russland seit 25 Jahren, bei der vermutlich 129 Menschen ums Leben gekommen waren. Bislang wurden 114 Leichen entdeckt, darunter der Kapitän und zahlreiche Kinder. Das mehr als 55 Jahre alte Schiff war offenbar technisch marode und völlig überladen.