US-Forscher Moderna-Impfstoff erzeugt bei Tests schwächere Immunantwort gegen Omikron

Eine zweifache Impfung mit dem Moderna-Impfstoff sorgt Labordaten zufolge für eine schwächere Abwehrreaktion des Körpers gegen die neue Omikron-Variante. Das könnte zu einem erhöhten Risiko führen, so US-Forscher.

Der Impfstoff gegen Corona von Moderna wird auch in Deutschland genutzt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Eine zweifache Corona-Impfung mit dem Vakzin des US-Herstellers Moderna sorgt Labordaten zufolge für eine schwächere Abwehrreaktion des Körpers gegen die neue Omikron-Variante. „Das könnte zu einem erhöhten Risiko einer Covid-Erkrankung führen“, schreiben US-Forscher - darunter Mitarbeiter der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) und von Moderna - in einer Studie, die als Preprint veröffentlicht wurde, also nicht in einer von Experten begutachteten Fachzeitschrift.

Demnach hatten Geimpfte vier Wochen nach der zweiten Dosis wesentlich weniger Antikörper gegen die Omikron-Variante als gegen bestimmte frühere Varianten im Blut. Um die Wirkung eines Impfstoffs gegen eine bestimmte Variante von Sars-CoV-2 zu untersuchen, machen Forscher in der Regel sogenannte Neutralisationstests. Es wird geschaut, wie viele Antikörper ein Geimpfter im Blut hat, die an die Virusvariante binnen können und sie damit ausschalten. Der tatsächliche Schutz von Geimpften kann damit aber nicht bestimmt werden, dafür braucht es klinische Studien mit Tausenden Probanden oder Auswertungen des laufenden Infektionsgeschehens.

Die Anzahl der gegen Omikron gerichteten Antikörper stieg etwa zwei Wochen nach einer Booster-Impfung mit Moderna deutlich an. Eine Auffrischdosis könne das Erkrankungsrisiko deutlich senken, heißt es in der Studie. Das Team schränkt jedoch ein, es handele sich nur um Laborversuche. Zudem fehlten Daten dazu, wie lange die Reaktion der neutralisierenden Antikörper nach der Boosterimpfung andauere.

Die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer hatten bereits vorige Woche mitgeteilt, für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante seien drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen demnach nicht ausreichend vor einer Infektion mit dieser kürzlich entdeckten Variante. Die Unternehmen gingen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist.

(dpa)