#JeNeSuisPasUnVirus Asiaten wehren sich auf Twitter gegen rassistische Anfeindungen

Paris · "Ich bin kein Virus": Unter diesem Schlagwort wehren sich derzeit tausende Asiaten auf Twitter gegen Anfeindungen wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus.

Passagiere, die von einem Flug aus China kommen, werden bei ihrer Ankunft am internationalen Flughafen Jomo Kenyatta auf den Coronavirus untersucht

Foto: dpa/Patrick Ngugi

In französischsprachigen Ländern posten zahlreiche Twitter-Nutzer unter dem Hashtag #JeNeSuisPasUnVirus (Ich bin kein Virus) Kommentare oder Fotos und wehren sich damit gegen Ausgrenzung und offenen Rassismus.

"Ich bin Chinese, aber ich bin kein Virus", schreibt etwa ein junger Mann. "Ich weiß, dass die ganze Welt Angst vor dem Virus hat, aber keine Vorurteile bitte." Zu der Kurzbotschaft hat er ein Selfie gestellt, auf dem er ein Blatt mit der Aufschrift #JeNeSuisPasUnVirus vor seinen Mund hält.

Der Hashtag geht auf eine junge Französin asiatischer Abstammung zurück, die zu Wochenbeginn anonym dazu aufgerufen hatte, Beispiele für Anfeindungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Internet zu veröffentlichen.

"Die Gesundheitskrise des Coronavirus hat rassistische Parolen in den Medien und den sozialen Netzwerken hervorgerufen", schreibt die Frau in ihrem Aufruf. Viele asiatisch aussehende Menschen würden schief angesehen oder beleidigt. Sie würden etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgefordert: "Zieh deine Maske an". Sie habe auch von Eltern gehört, die ihre Kinder gewarnt hätten: "Nimm dich vor den Chinesen in Acht".

Die französische Zeitung "Courrier Picard" aus Nordfrankreich hatte sich zuvor für die Schlagzeile "Alerte jaune" (gelber Alarm) auf ihrem Titelblatt entschuldigt, die sie über das Foto einer Chinesin mit Maske legte. Hundertfach wurde auf Twitter zudem die Falschmeldung geteilt, die Pariser Verwaltung habe das chinesische Viertel im Südosten der Stadt unter Quarantäne gestellt.

lob/ans

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(AFP)