Coronavirus kompakt Was sollte man selbst tun?

Düsseldorf · Bei einer Sportlerehrung am Freitag in Burscheid soll aufs Händeschütteln verzichtet werden. Ist das übertrieben?

Foto: dpa/Uwe Anspach

Nein, das rät auch das Robert Koch Institut (RKI): Husten- und Nies-Etikette, gute Händehygiene sowie Abstand zu Erkrankten (ca. ein bis zwei Meter) schützen vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Auch aufs Händeschütteln sollte verzichtet werden.

Atemschutzmasken wurden sogar aus Krankenhäusern gestohlen. Ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zum eigenen Schutz überhaupt sinnvoll?

Das RKI sagt dazu: Wenn sich eine an einer akuten respiratorischen Infektion erkrankte Person im öffentlichen Raum bewegen muss, kann das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes durch diese Person sinnvoll sein, um das Risiko einer Ansteckung anderer Personen durch Tröpfchen, welche beim Husten oder Niesen entstehen, zu verringern (Fremdschutz). Hingegen gebe es keine hinreichende Evidenz, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, signifikant verringert.

Besteht die Gefahr, sich über Lebensmittel, Oberflächen oder Gegenstände anzustecken?

Die Übertragungsmöglichkeiten über Oberflächen hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema finden unter experimentellen Bedingungen statt und können nicht das realistische Übertragungsrisiko im Alltag widerspiegeln. Es gibt laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen auf anderem Weg, etwa über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Auch für andere Coronaviren sind keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt.

Doch Vorsicht ist trotzdem geboten. Viren werden über Tröpfen übertragen. Gelangen diese an die Hände, die dann beispielsweise Oberflächen berühren, ist es möglich, dass auch auf diese Weise eine Übertragung stattfindet, also durch eine sogenannte Schmierinfektion. Aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt ist dies aber nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich. Um eine Schmierinfektion zu verhindern, ist eine gute Händehygiene ein wichtiger Teil der Prävention.

Kann man sich über importierte Lebensmittel oder Produkte wie Kinderspielzeug, Mobiltelefone oder Gegenstände wie Türklinken, Werkzeuge sowie Geschirr und Besteck anstecken?

Aufgrund der bisher ermittelten Übertragungswege und der relativ geringen Umweltstabilität von Coronaviren ist es nach derzeitigem Wissensstand unwahrscheinlich, dass importiere Waren wie importierte Lebensmittel oder Bedarfsgegenstände und Spielwaren, Werkzeuge, Computer, Kleidung oder Schuhe Quelle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sein könnten. Diese Einschätzung gilt auch nach der jüngsten Veröffentlichung zur Überlebensfähigkeit der bekannten Coronaviren durch Wissenschaftler der Universitäten Greifswald und Bochum.

Welche Symptome werden durch das Coronavirus ausgelöst?

Eine Infektion führt der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge zu Symptomen wie Fieber, trockenem Husten und Abgeschlagenheit. In China wurden bei einigen Patienten auch Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen und Schüttelfrost berichtet.

Was tun bei Verdacht auf Infektion?

Das Bundesgesundheitsministerium rät: In zwei Fällen sollten Sie Ihre Erkältungssymptome auf das Coronavirus untersuchen lassen: Zum einen, wenn Sie Kontakt zu jemandem hatten, bei dem das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde. Oder wenn Sie sich vor Kurzem in einem der Risikogebiete aufgehalten haben. Dann soll man sich telefonisch an den Hausarzt wenden oder die Nummer des Patientenservice wählen: 116 117.

(PK)