Dechen Thurman: „Auf der Yogamatte sind alle gleich“
Berlin (dpa) - Als Robbie Williams der Yoga-Szene wurde er schon bezeichnet: Dechen Thurman (39) ist charmant, selbstironisch und vor allem ein großer Entertainer. Er wolle in seinen Yoga-Stunden eine gute Atmosphäre schaffen: „Eine Party, bei der man die Wahrheit erkennt und nicht vor der Wahrheit flüchtet.“
In dieser Woche unterrichtet der jüngere Bruder von Hollywoodstar Uma Thurman in Berlin. Der Raum ist brechend voll, die Fenster beschlagen: Zwei Stunden lang scheucht Thurman die Teilnehmer am Mittwochabend über die Matte - dazu gibt es einen Musikmix zwischen fernöstlichen Chanten über Rapper Kanye West bis Franz Liszt.
Als Sohn von Robert Thurman, Professor an der Columbia-Universität und einst erster amerikanischer Mönch tibetischer Tradition, kamen Dechen und seine drei Geschwister früh mit spirituellen Themen in Berührung: „Ich bin mit Meditation und Mantren aufgewachsen.“ An der Schauspielschule begann er dann mit Yoga. Er spielte in Theaterstücken und dem ein oder anderen Film, etwa an der Seite seines Ex-Schwagers Ethan Hawke in „Hamlet“.
„Der große Durchbruch blieb bislang aus“, sagt er. „Ich habe den Traum noch nicht aufgegeben.“ Er habe sich wohl zu sehr auf Yoga konzentriert, „aber das hält mich im Herzen jung“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Denn eigentlich hat man das Gefühl, dass er sich ohnehin auf der Matte wohler fühlt als im Rampenlicht.
Nicht zuletzt Stars wie Madonna, Justin Timberlake oder Sting haben dafür gesorgt, dass Yoga in den vergangenen Jahren einen großen Boom erlebt. Auch in Thurmans New Yorker Studio übten Stars wie Mike D. von den Beastie Boys oder Hip-Hop-Guru Russel Simmons neben Kellnerinnen und Bankern. „Da sind alle gleich, jeder schwitzt.“
Und seine Schwester Uma? „Sie macht etwas Yoga, geht aber lieber ins Fitness-Studio.“ Wenn sie sich nicht auf einen Film vorbereitet, verbringt sie ohnehin am liebsten Zeit mit ihren Kindern. Da scheint sie jetzt auch viel zu tun zu haben, schließlich ist die 42-Jährige am Sonntag zum dritten Mal Mutter geworden. „Ich bin sehr glücklich für sie“, sagt der Onkel.