Warnung vor bewaffnetem „Irren“ Kinder erzählen Lügengeschichte und lösen Großeinsatz der Polizei aus
Deggendorf · Du sollst nicht lügen, das erzählt man Kindern häufig. Die erfundene Geschichte eines Mädchens und eines Jungens sorgte dafür, dass im Internet vor einem bewaffneten „Irren“ gewarnt wurde.
Eine Lügengeschichte eines Geschwisterpaars über eine beim Fangenspielen zu Bruch gegangene Glastür hat einen Großeinsatz der Polizei in Niederbayern ausgelöst. Da sich das Märchen des zehn Jahre alten Jungen und des acht Jahre alten Mädchens aus der Gemeinde Moosthenning auch rasend schnell im Internet und in Chatgruppen verbreitete, warnte die Polizei am Mittwoch davor, solche Geschichten zu verbreiten, wenn sie nicht direkt von der Polizei stammen.
Der Polizei zufolge alarmierte der besorgte Vater die Ermittler, weil ihm seine Kinder von einem schwarz gekleideten Mann mit Sturmhaube berichtet hatten, der in die Wohnung eingedrungen sei. Als ihn der Zehnjährige im Flur ertappt habe, habe der rabiate Einbrecher ihn der Lügengeschichte zufolge gegen das Glas der Wohnzimmertür geschlagen, wobei diese zu Bruch gegangen sei und der Junge sich Schnittwunden an Brust und Kopf zugezogen habe.
Bei der Erstbefragung durch die Polizei hätten die Kinder die Geschichte bestätigt, weshalb sofort mehrere Streifenwagen die Suche begannen. Nach einer weitergehenden Befragung der Achtjährigen hätten sich dann allerdings Ungereimtheiten herausgestellt - und die Kinder gestanden schließlich ihre Lüge: Tatsächlich war der Junge beim Fangenspielen in der Wohnung in die Glasscheibe gestolpert.
Bis die Lügengeschichte aufgeklärt war, warnten allerdings laut Polizei bereits zahlreiche Nutzer im Internet, ein bewaffneter "Irrer" laufe in der betroffenen Gegend herum und habe bereits einen Zehnjährigen angegriffen.