Der Abschied von Jean-Claude Juncker
Jean-Claude Juncker musste am Freitagabschied nehmen: Fast 19 Jahre lang war er Regierungschef in Luxemburg, seit langem der Dienstälteste in der Runde seiner Kollegen in Europa. „Ich habe versucht, das so professionell wie möglich zu machen, um nicht mich selbst und andere in Gefühlsausbrüchen untergehen zu lassen.“ Dann setzt er hinzu: „Aber weh tut das schon.“
Bei Wahlen am vergangenen Sonntag waren Junckers Christsoziale zwar stärkste Kraft geworden. Liberale, Sozialdemokraten und Grüne wollen sich jedoch zu einer Koalition zusammenschließen. „Und in diesem Moment bin ich überzeugt, dass die drei Parteien das auch fertigbringen werden“, sagte Juncker.
Juncker (58) war nicht nur als Regierungschef, sondern auch schon als Finanzminister einer, der mit der größten Begeisterung und dem meisten Herzblut immer mehr Europa wollte. Und als oberster Finanz-Krisenmanager der EU sah er manchmal blass, grau und übernächtigt aus — 20 Stunden täglich im Dienst.
Aber ganz aus der Politik verabschieden? Doch nicht Juncker: „Ich habe nicht die Absicht, mich aus der luxemburgischen Politik zurückzuziehen, ganz im Gegenteil“, sagt er. Red