Anführer galt wohl als Gefährder Weitere Details über mutmaßliche rechte Terrorzelle bekannt - Gruppe nannte sich „Der harte Kern“

Berlin · Die zwölf festgenommen Mitglieder eine mutmaßlichen Terrorzelle sollen Kontakt zur rechtsextremen Gruppierung „Soldiers of Odin“ haben. Der Anführer Werner S. sei als Gefährder eingestuft worden.

Ein Mitglied der Gruppe wird von Polizisten in den Bundesgerichtshof gebracht.

Foto: dpa/Uli Deck

Nach der Zerschlagung einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle sind neue Details bekannt geworden. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete, agierte die Gruppe unter dem Namen "Der harte Kern". Die Mitglieder der Gruppe sollen demnach Bezüge zur rechtsextremen Gruppierung "Soldiers of Odin" gehabt haben.

Bei den "Soldiers of Odin" handelt es sich laut "Welt am Sonntag" um Mitglieder einer 2015 in Finnland gegründeten rechtsextremistischen Bürgerwehr, die sich später auch in Deutschland bildete. Die Mitglieder treten demnach meist einheitlich schwarz gekleidet und in Jacken mit Wikingerschädel auf.

Der mutmaßliche Anführer der Gruppe wurde einem Bericht des "Spiegel" zufolge von den Sicherheitsbehörden als rechtsextremer Gefährder geführt. Werner S. sei bereits vor mehreren Monaten als Gefährder eingestuft worden, berichtete der "Spiegel".

Bei Razzien gegen die als rechtsterroristisch eingestufte Gruppe in sechs Bundesländern hatte die Bundesanwaltschaft am Freitag zwölf Männer vorläufig festnehmen lassen. Es handelt sich um vier mutmaßliche Mitglieder der Gruppierung und acht mutmaßliche Unterstützer. Gegen alle zwölf Festgenommenen wurde am Samstag Haftbefehl erlassen.

Ziel der Gruppierung soll es nach Angaben der Bundesanwaltschaft gewesen sein, "die Staats- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik zu erschüttern und letztlich zu überwinden". Dazu sollten durch Anschläge auf Politiker, Asylsuchende und Muslime "bürgerkriegsähnliche Zustände herbeigeführt werden".

(AFP)