Der Mai war zu nass und zu trübe
Offenbach (dpa) - „Den Mai wird man wohl abschreiben können“, seufzt Uwe Kirsche, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), nach einem Blick auf die Daten. Danach hat Deutschland bisher noch nicht viel von der Maisonne gesehen.
Auch wenn es im Osten viele schöne Tage gab, ist das Soll an Sonnenschein eine Woche vor Monatsende im Bundesdurchschnitt erst zur Hälfte erfüllt. Dafür seien jetzt schon 85 Prozent der sonst üblichen Regenmenge gefallen, sagte Kirsche am Donnerstag. Der Monat werde vermutlich deutlich zu nass und zu trübe ausfallen, zumal keine Besserung zu erwarten sei.
Gefühlt war es auch viel zu kalt, aber das geben die Daten nicht her: Die Temperaturen liegen laut DWD derzeit genau im langjährigen Mai-Durchschnitt. „Gefühlt ist die Welt ganz anders als gemessen“, meinte Kirsche.
Bei Temperaturen knapp über null, an einigen Stellen auch knapp darunter, fielen am Donnerstagfrüh auf den Höhen der Mittelgebirge Schneeflocken. Tagsüber regnete es fast überall in Deutschland. So soll es weitergehen, denn an der Wetterlage werde sich nichts ändern, sagte DWD-Meteorologe Helmut Malewski. „Der Regen wird aber wärmer.“
Aber bei Dauerregen seien nur einstellige Temperaturen drin. „Besonders regnerisch wird der Sonntag“, sagte Malewski. Wenn es die Sonne mal schafft, sich zwischen den Schauern durchzukämpfen, seien höchstens 15 Grad möglich. Erst in der nächsten Woche könnten die Temperaturen steigen - aber der Regen hört vorerst nicht auf.