Deutlich mehr Gewalt an NRW-Schulen
Laut Polizei gab es im vergangenen Jahr mehr Straftaten.
Düsseldorf. Die Zahl der Straftaten an den nordrhein-westfälischen Schulen ist 2017 um fast fünf Prozent gestiegen. Das waren gut 1000 Taten mehr als im Vorjahr, wie eine Auswertung des Landeskriminalamts ergab. 22 900 Straftaten wurden demzufolge im vorigen Jahr an den Schulen des Landes begangen — nach 21 800 im Vorjahr. Der Zunahme von 4,9 Prozent steht eine verbesserte Aufklärungsquote gegenüber: Nach 38,2 Prozent im Vorjahr stieg diese auf 40,2 Prozent.
Auffällig ist, dass besonders die Gewaltdelikte an den Schulen zunahmen, während die Fälle von Diebstahl sogar zurückgingen. So nahm die Zahl der Körperverletzungen von 5600 auf 6200 zu. Die Zahl der Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen stieg im Vergleichszeitraum von 40 auf 55 Fälle. Die Zahl der Raubtaten stieg von 91 auf 105.
Auch die registrierten Fälle von Nötigung und Beleidigung stiegen. Bei den Hausfriedensbrüchen verzeichnet die Statistik binnen eines Jahres einen Anstieg von 340 auf 440 Taten. Die Zahl der versuchten und vollendeten Brandstiftungen schnellte von 48 auf 75 empor. Verstöße gegen das Waffengesetz wurden 2017 an den Schulen 159 Mal registriert — im Vorjahr waren es 122 Fälle. Zwei Tötungsverbrechen wurden 2017 an NRW-Schulen begangen, nach einem Fall im Vorjahr. Auch in diesem Jahr wird die Statistik mindestens einen Fall ausweisen: Ende Januar war in einer Gesamtschule in Lünen ein 14-Jähriger Schüler erstochen worden. lnw