Deutscher Experte: Tutanchamun-Maske war doch beschädigt
Kairo (dpa) - Wende im Fall Tutanchamun: Experten in Kairo haben bestätigt, dass der Bart der berühmten Totenmaske des Pharaos nun doch beim Reinigen abgebrochen und wieder angeklebt wurde.
Der auf Metall spezialisierte deutsche Konservator Christian Eckmann habe die Maske untersucht und die Schäden bestätigt, berichtete die ägyptische Staatszeitung „Al-Ahram“ am Sonntag. Er war vom Antikenministerium mit der Aufgabe betraut worden, nachdem Medien vergangene Woche über die Beschädigung der Maske berichtet hatten. Antikenminister Mamduh al-Damati hatte die Berichte am Freitag zunächst dementiert.
Den Medienberichten zufolge war beim Säubern der Tutanchamun-Maske im Ägyptischen Museum in Kairo der Bart abgebrochen und anschließend mit Epoxidharz wieder angeklebt worden. Ein Restaurator im Museum, der anonym bleiben wolle, hatte dies dem Onlinedienst von „Al-Ahram“ bestätigt. Die britische BBC zeigte Bilder, auf denen zwischen dem Kinn und dem Bart der Maske eine helle Masse schimmert. Die 1922 vom britischen Archäologen Howard Carter im Tal der Könige bei Luxor entdeckte Maske gilt als Glanzstück der Sammlung des Museums.
Für die Maske bestehe keine Gefahr, sagte nun Eckmann nach Angaben von „Al-Ahram“ auf einer am Samstag im Museum abgehaltenen Pressekonferenz. „Die Eingriffe lassen sich beheben.“ Der Zwischenfall habe sich bereits im vergangenen Jahr ereignet.
Laut Eckmann sei es „normal“, dass der Bart im Laufe der Zeit lose werden könne. Zuletzt sei der Bart 1941 beim Restaurieren der Maske fixiert worden. Als der Bart nun erneut geklebt wurde, sei der in der Fachwelt umstrittene Epoxidharz als Kleber verwendet worden. „Der Leim wurde zwar unsachgemäß aufgetragen“, sagte Eckmann, „aber der Schaden kann rückgängig gemacht werden“. Eckmann selbst ist nach Angaben von „Al-Ahram“ nun mit der Reparatur der Maske betraut.