Die A 46 bekommt eine Mauer

Auf dem Mittelstreifen der Autobahn zwischen Haan-West und Erkrath werden die alten Stahlplanken gegen Betonschutzwände ausgetauscht. Die Arbeiten sorgen vier Wochen lang für Stau.

<strong>Düsseldorf/Wuppertal. Da hatten sich die Berufspendler auf der A 46 zu früh auf freie Fahrt gefreut: Pünktlich mit Beginn der Herbstferien kommt es auf der Strecke zwischen Wuppertal und Düsseldorf doch wieder zu Staus. Gestern war der Stau bereits zehn Kilometer lang. Auf dem Mittelstreifen werden die alten Stahlplanken gegen Betonschutzwände ausgetauscht. In beiden Fahrtrichtungen gibt es deshalb nur noch zwei statt drei Fahrstreifen. Vier Wochen lang (bis 22. Oktober) sollen die Arbeiten zwischen Haan-West und der Anschlussstelle Erkrath dauern.

Im Vorfeld waren auf dem etwa drei Kilometer langen Teilstück der A 46 im Mittelstreifen zusätzliche Entwässerungsrinnen verlegt worden. "Die kurvenreiche Strecke war in die Jahre gekommen", erklärt Laurenz Braunisch von der Regionalniederlassung Rhein-Berg des Landesbetriebs Straßen NRW. Tatsächlich war die Autobahn bei Regen gerade in den Kurven gefährlich rutschig geworden. Hier war das Wasser stehen geblieben.

Mehr Sicherheit soll auch der Einbau der Betonmauer in der Mitte der A 46 bringen, die in diesem Bereich täglich von mehr als 100 000 Fahrzeugen täglich passiert wird. "Gerade an solch stark befahrenen Strecken wollen wir verhindern", so Braunisch, "dass etwa ein Sattelschlepper die Mittelplanke durchbricht und auf die Gegenfahrbahn gerät."

Nicht unwesentlich beteiligt an der Debatte, ob Beton- oder Stahlplanke, sind die Lobbyisten. Ein Insider: "Da werden ganz bewusst Fehlinformationen über den Beton gestreut." Warum? Weil Stahlleitplanken sehr teuer sind und für viele Gruppen gutes Geld bedeuteten. Teil der Rechnung, die die straßenbauenden Betriebe in NRW aufmachen, wenn sie einen Autobahnstreifen erneuern: die Kosten und die Dauer der Baustelle.

Material: Momentan überwiegen nach Angaben von Bernd A. Löchter, Sprecher des Landesbetriebes Straßen NRW, auf den Autobahnen noch die Stahlschutzplanken, die seit den 70er Jahren gebaut wurden. In den vergangenen Jahren sind aber mehr Betonschutzwände gebaut geworden, weil sie das Durchbrechen von Fahrzeugen in den Gegenverkehr eher verhindern.

Vorteile: Betonschutzwände sind sehr wartungsarm. Deswegen setzen die Straßenbauer des Landes sie gerne an vielbefahrenen Stellen mit mehr als 60 000 Fahrzeugen pro Tag ein, um langfristig weniger Baustellen zu haben.

Sicherheit: Sowohl Betonwände als auch neue Stahlschutzplanken erfüllen laut Landesbetrieb die Sicherheits-Richtlinien des Bundesverkehrsministeriums.