Die Bedeutung hinter Düsseldorfs lachendem :D
Ein Doppelpunkt und der Großbuchstabe D sollten Düsseldorfs neue Dachmarke sein. Wir erklären, was dieses und andere Emoticons darstellen.
Düsseldorf. Mit einem lachenden D wollte sich die Stadt Düsseldorf eine neue Dachmarke schaffen, jedoch stellte sich bald heraus, dass die Zeichenkombination aus einem Doppelpunkt und dem Großbuchstaben D, also :D bereits von verschiedenen Städten und Ländern weltweit genutzt wird — weshalb die werbewirksame Umsetzung in den Sternen steht. Aber wie kann eine Zeichenkombination eigentlich ein Lachen darstellen?
Unter einem Emoticon versteht man eine Zeichenfolge, die vor allem in digitalen Texten wie E-Mails oder SMS-Kurznachrichten Gefühlsregungen ausdrücken soll — also etwa Lachen, Trauer oder auch Ironie. Das Wort Emoticon setzt sich dabei aus den englischen Begriffen Emotion (Gefühl) und Icon (Bild) zusammen. 1982 erfand der Informatikprofessor Scott Fahlmann die heute meistverwendete Zeichenfolge :-) — ein auf der Seite liegendes lachendes Gesicht, angelehnt an den seit 1964 bekannten gelben Smiley.
Seitdem wurden durch verschiedene Zeichenfolgen eine ganze Reihe weitere Emoticons entwickelt, die — mit etwas Fantasie — die unterschiedlichsten Gefühlsregungen ausdrücken sollen (siehe Tabelle). So gibt es etwa das Gegenstück zum Smiley, )-: , was ein trauriges Gesicht ausdrücken soll. Das :D, welches eine Werbeagentur der Stadt Düsseldorf als Markenzeichen vorschlug, bedeutet demnach „Laut lachen“ oder auch „Grinsen“.
In Texten im Internet, bei E-mails oder Kurznachrichten (beispielsweise SMS) dienen die Zeichenfolgen dazu, zum Beispiel nicht ganz ernst gemeinte, ironische Aussagen zu kennzeichnen. Die Zeichen können dabei auch allein als Antwort stehen. So könnte man auf die SMS „Ich hab jetzt keine Zeit.“ als Antwort ein )-: bekommen — was übersetzt „Schade“ bedeuten würde.
Die Verwendung der Zeichen wird dabei durchaus kritisch gesehen. Rainer Wälde, Vorsitzender des Deutschen Knigge-Rates, rät etwa zum generellen Emoticon-Verzicht. „Einen guten Text versteht man auch ohne solche sprachlichen Krücken“, sagt er. Für geschäftliche Korrespondenz seien Emoticons ohnehin tabu, rät auch Sebastian Dramburg, Anwalt für IT-Recht und Blogger aus Berlin.
Außer den einfachen Zeichenfolgen für ein lachendes oder trauriges Gesicht gibt es auch ganz ungewöhnliche. q:-,) stellt dann zum Beispiel einen Raucher dar. @}-,-’-- ist eine Rose und ><)))> ein Fisch. Im Internet finden auch zunehmend japanische Emoticons Verbreitun/g wie (-) bei denen man den Kopf nicht zur Seite drehen muss. Bei den herkömmlichen ist es übrigens egal, ob man die Zeichenfolge (-: oder :-) wählt. Beides ist erlaubt. vobu/dpa