Die Deutschen sind ziemlich glücklich

In Sachen Lebenszufriedenheit liegt Deutschland in Europa auf dem achten Platz. Der Abstand zwischen West und Ost wird größer.

Berlin. „Es gibt Länder, wo richtig was los ist. Und es gibt. . . Brandenburg“, singt der Kabarettist Rainald Grebe. „Ich fühl mich heut so leer, ich fühl mich Brandenburg.“ Der Song ist zum Hit geworden, und er scheint tatsächlich die Gefühlslage der Bürger in dem Bundesland wiederzugeben: Laut dem am Dienstag vorgestellten Glücksatlas ist Brandenburg die unzufriedenste Region Deutschlands. Im Auftrag der Deutschen Post wurden 3073 Bürger zu ihrer Lebenszufriedenheit befragt und die Daten des sozio-ökonomischen Panels ausgewertet. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Die Nordlichter führen das Ranking an — Schleswig-Holstein, Hamburg und die Regionen Nordsee und Hannover in Niedersachen. Im Mittelfeld liegen Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, die Regionen Düsseldorf und Westfalen sowie Süd-Bayern und am unteren Ende Berlin. Im Tabellenkeller sind Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Laut Studie hat sich vor allem wegen der guten wirtschaftlichen Lage die Lebenszufriedenheit der Deutschen insgesamt auf einer Skala von 0 bis 10 bei 7,0 Punkten stabilisiert. Der Abstand zwischen Ost und West ist jedoch wieder größer geworden.

In Westfalen und dem nördlichen Rheinland mit Düsseldorf lag das Glücksniveau mit 7 von 10 Punkten im deutschen Durchschnitt. Das südliche Rheinland mit Köln kam auf 6,98 Punkte. Dafür sind die Menschen im Raum Köln besonders zufrieden mit ihrem Einkommen und liegen bundesweit auf Platz eins.

Zwar ist die Zufriedenheit mit dem Verdienst seit 2003 von 6.0 auf 6.4 Punkte gestiegen, dennoch sind die Menschen mit ihrem Einkommen nur „mäßig“ glücklich. In Sachen Gesundheit nahm das Wohlbefinden ab. Am zufriedensten sind die Deutschen mit ihrer Wohnsituation und dem Familienleben. Positiv sind ebenfalls die Ergebnisse bei Freizeit (7,1) und Arbeit (6,8). Laut Studie hat das vergleichsweise geringe Wohlgefühl in Brandenburg auch ökonomische Gründe.

Deutschland hat sich seit 2006 vom 15. auf den achten Platz geschoben. Spitzenreiter ist Dänemark, gefolgt von Schweden, den Niederlanden, Luxemburg, Großbritannien, Finnland und Belgien. Am unzufriedensten sind Menschen in Russland, Portugal und Griechenland.

Fast genauso gut wie alle anderen. Die Lebenszufriedenheit der Kinder von Zuwanderern liegt leicht über der der Gesamtbevölkerung. 41 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund sagen, dass es ihnen heute finanziell besser geht als 2008. 61 Prozent der Migranten sind der Meinung, dass sich ihre eigene soziale Stellung deutlich gegenüber jener der Eltern verbessert hat. Insgesamt sagen das nur 48 Prozent aller Einwohner.