Streit um die Millionen von Ex-Kaiserin Soraya
Bruder starb, bevor er das Erbe antreten konnte. Privatsekretär pocht auf Testament.
Köln. Das Millionenerbe der persischen Ex-Kaiserin Soraya beschäftigt zwölf Jahre nach deren Tod wieder ein deutsches Gericht. Am Dienstag begann am Landgericht Köln ein Berufungsverfahren, das der frühere Privatsekretär des ebenfalls verstorbenen Soraya-Bruders angestrengt hatte. Sorayas Bruder Bijan Esfandiary war Haupterbe der Kaiserin, hatte seine Schwester im Jahr 2001 aber nur um wenige Tage überlebt. Ein Streit zwischen Verwandten und dem Sekretär begann — und geht nun in eine neue Runde.
In einem unmittelbar vor seinem Tod verfassten Testament hatte Esfandiary dem Privatsekretär den gesamten Nachlass vermacht. 2006 erklärte das Kölner Amtsgericht das umstrittene Testament aber für unwirksam. Esfandiary sei mental nicht mehr in der Lage gewesen, ein Testament zu verfassen. Eine Obduktion hatte Drogen und Alkohol nachgewiesen. Dagegen hat der einstige Privatsekretär Beschwerde eingelegt und will den erforderlichen Erbschein zuerkannt bekommen. Die Kölner Richter sind zuständig, weil die Domstadt der letzte Wohnsitz von Sorayas Bruder war.
Das Verfahren ist nicht-öffentlich ist. Fest steht, dass das handschriftliche Testament auf den 1. November 2001 23.15 Uhr datiert ist — und Esfandiary schon 15 Minuten später bewusstlos in einem Pariser Hotelzimmer gefunden worden war. Am nächsten Tag starb der Bruder der Ex-Kaiserin. Verwandte gingen juristisch gegen das Testament vor. Beim dem Soraya-Nachlass soll es sich um einen höheren zweistelligen Millionenbetrag handeln. lnw