Die Kanzlerin, die Kekse und die Kilos
Angela Merkel hat augenscheinlich abgenommen — zehn Kilo sollen runter sein.
Berlin. In der ersten Sitzung der Unionsfraktion nach der Osterpause stehen nur ein paar kleine Flaschen Wasser vor Angela Merkel auf dem Tisch, mit oder ohne Kohlensäure. Keine Kekse, kein anderes Knabberzeug, keine Kalorien. Ob die karge Kost etwas mit den Bemühungen der Kanzlerin um ihr Gewicht zu tun hat, ist nicht überliefert. Doch schon seit Monaten ist sichtbar: Merkel hat abgenommen.
Laut „Bild“ hält die Kanzlerin seit ihrem Skiunfall Ende Dezember — damals hatte sie sich den Beckenring angebrochen — auf Anraten ihrer Ärzte Diät. Schon rund zehn Kilo habe sie abgenommen. Im Kanzleramt und in Merkels Umgebung wurde zu solchen konkreten Zahlen nicht Stellung genommen. Klar habe sie abgenommen, hieß es da — das könne schließlich jeder sehen. Doch alles andere: Privatangelegenheit. Und die wird grundsätzlich nicht kommentiert.
Vor allem die im Politiker-Alltag allgegenwärtigen Kekse, die es bei fast jeder Sitzung gibt, seien aus Merkels Umgebung verbannt worden, schreibt „Bild“. Und zitiert Vertraute mit den Worten: „Sie ist sehr diszi-pliniert, isst mehr Obst.“ Besonders streng sei die CDU-Chefin bei Sitzungen des Parteipräsidiums, des engsten Führungszirkels der Christdemokraten, mit den kleinen Leckereien. Statt wie früher Mett- und Käsebrötchen stünden nun kleine Schiffchen mit geschnittenen Möhren, roten, gelben und grünen Paprika und kleinen Lauchstangen vor der Kanzlerin.
Ob es stimmt, dass die 59-Jährige persönlich CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler angewiesen habe, die Brötchenteller für die Mitglieder des Parteipräsidiums außerhalb ihrer Reichweite zu platzieren, blieb allerdings offen.
Dass Merkel frischem Gemüse besonders zugetan ist, war erst am Freitag beim Treffen mit US-Präsident Barack Obama in Washington zu sehen. Da ließ sie sich den beim Weißen Haus angelegten Gemüsegarten zeigen. Da First Lady Michelle verhindert war, führte Obama Merkel durch die Gemüsepracht. Zum Dinner gab es in Washington dann vom Präsidentenpaar selbstgepflanzten Salat.