Familiendramen fordern sechs Tote
In Berlin soll ein Mann seine Freundin und deren Sohn getötet haben. In Steinfurt steht eine Mutter unter Mordverdacht.
Steinfurt/Berlin. Sechs Menschen haben bei zwei Familiendramen in Berlin und im münsterländischen Steinfurt ihr Leben verloren, darunter vier Kinder. In Berlin soll ein Mann seine Lebensgefährtin und deren zehnjährigen Sohn getötet und sich dann umgebracht haben. Im Fall von Steinfurt steht eine Mutter unter Mordverdacht, nachdem ihre Kinder im Alter von drei, vier und elf Jahren an einer Kohlenmonoxidvergiftung starben.
Die Kinder und die 39 Jahre alte Mutter waren am Montag im Elternschlafzimmer ihres Hauses entdeckt worden. Für das dreijährige Mädchen sowie die zwei Jungen kam jede Hilfe zu spät. Zwei Holzkohlegrills in dem Schlafzimmer hatten die Vergiftung verursacht. Die Mutter konnte wiederbelebt werden.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau sich selbst umbringen wollte. „Sie hinterließ einen Abschiedsbrief und hatte im Flur auf einem Zettel vor Kohlenmonoxid gewarnt“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster. Nach Angaben der Polizei sitzt der Vater der beiden jüngeren Kinder zurzeit eine Haftstrafe ab. Der ältere Junge stammt aus einer früheren Beziehung der Frau.
Im Berliner Fall hinterließ der tatverdächtige 46-Jährige ebenfalls einen Abschiedsbrief, bevor er sich aus einem Hochhaus in den Tod stürzte. „Es gibt ganz klare Hinweise, dass sich der Mann umbringen wollte“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Näheres zum Inhalt des Briefs und zu den Motiven gaben die Ermittler nicht bekannt.
Der 46-Jährige soll bereits vor mehreren Tagen seine Lebensgefährtin und den Zehnjährigen getötet haben. Die Mutter der 41-jährigen Frau hatte die Leichen in dem Hochhaus entdeckt. Sie war gekommen, weil sie sich Sorgen machte, nachdem sie ihre Tochter seit einiger Zeit nicht erreichen konnte. dpa