Die neuen Winterschuhe in „Curry oder Cognac“ machen größer
Frankfurt/Main (dpa) - Kleine Frauen dürfen sich auf den Winter freuen, müssen aber sicher auf den Beinen sein. Mit Blockabsätzen und Plateausohlen machen die neuen Winterschuhe um einiges größer.
Bei Eis und Schnee müssen modebewusste Frauen in diesem Winter aufpassen: Die angesagten Winterschuhe haben nicht nur gefährlich hohe Blockabsätze, sondern auch Plateausohlen. Sonst sehen sie aus wie College-Schuhe - oft zweifarbig mit einem Riegel quer über den Fuß.
Kreationen dieser Art hat das Deutsche Schuhinstitut (DSI) als Modetrend für die Herbst-Wintersaison 2012/13 ausgemacht. „Brit-Chic mit einem Funken Ironie“, nannte DSI-Modeexpertin Claudia Schulz das bei der Präsentation am Mittwoch in Frankfurt.
Die Farben sind eher gedämpft: Chianti-Rot und beige, Stiefeletten in allen Erdfarben. Schmutziggelb oder mittelbraun sind ebenfalls stark vertreten - „Curry oder Cognac“ heißen diese Farben in der Modeprosa.
Die Vielfalt in den Formen werde jeden das passende Schuhwerk finden lassen, versicherte Schulz. „Die Mode ist sehr demokratisch.“ Und so seien auch flache Absätze dabei. Außerdem gebe es überall Kurse, in denen unfallfreies und graziöses Laufen in Highheels erlernt werden könne.
Die Kollektionen seien geprägt von der Sehnsucht nach Tradition und Qualität, sagte Schulz. Neben dem aufgepeppten College-Stil gibt es klassische Chelseaboots, knöchelhoch und oft mit elastischen Einsätzen an der Seite, die das An- und Ausziehen ohne Schnürsenkel leichter machen. Ein aktueller Cowboy-Stiefel für die Dame aus knittrigem Leder ist curry-gelb. Stiefeletten gibt es außerdem in allen Formen, die Absätze ganz flach bis schwindelerregend hoch.
„Ich hoffe, dass der Winter früh kommt und eisig wird“, sagte Schulz. Bei Schmuddelwetter halten nämlich dick gefütterte Schnür- oder Reißverschluss-Stiefel warm. Für Männer und Frauen sehen sie gleich aus, sind aus Velours oder derbem Narbenleder. Die „Bodengestaltung“ - damit meint Schulz die dicken Kreppsohlen - halten viel Abstand zum eisigen Untergrund und bringen Wärme an die Füße.
Insgesamt zeigen die Schuhe für beide Geschlechter in diesem Winter wenig Firlefanz. Die Spitzen sind meist eher rund und bequem, nur am Abend bleibt es bei superspitzen Highheels, oft verziert mit Pailletten oder glitzernden Strass-Steinchen. Die Herren tragen abends Lack, manchmal zweifarbig.
Das stabile Konsumklima lasse hoffen, dass die Kunden bei stabilen Preisen zugreifen, meinte DSI-Geschäftsführer Manfred Junkert. Frauen in Deutschland kaufen nach seinen Worten sechs bis sieben Paar Schuhe im Jahr, Männer nur gut zwei Paar. „Da ist noch Potenzial drin“, sagte Junkert - Französinnen zum Beispiel kauften neun bis zehn Paar im Jahr.