Die NRW-Polizei wird maritim - Polizisten präsentieren neue Uniformen

Sieben Polizistinnen und Polizisten haben am Montag in Düsseldorf die neuen, dunkelblauen Uniformen der Landespolizei vorgestellt. Nach drei Jahrzehnten hat das grün-beige Modell aus den 70er Jahren ausgedient.

Düsseldorf. "Schiff ahoi" - die Polizei in Nordrhein-
Westfalen wird maritim. Sieben Polizistinnen und Polizisten haben am
Montag in Düsseldorf die neuen, dunkelblauen Uniformen der
Landespolizei vorgestellt. Nach drei Jahrzehnten hat das grün-beige
Modell aus den 70er Jahren ausgedient. Aber nicht nur Farbe und Form
ändern sich, die neue Uniform hat auch neue technische Raffinessen: Sie ist atmungsaktiv, bindet Schweißgeruch und soll mit silbern
reflektierenden Streifen und Schriftzügen die Sicherheit der Beamten
verbessern. Sie ist zwar nicht schuss-, aber abrieb- und reißfest,
versichert das Innenministerium. Die Deutsche Polizeigewerkschaft begrüßte den Farbwechsel: Die alte, grün-beige Uniform sei "die hässlichste Polizeiuniform der Welt, unpraktisch und seit Jahrzehnten nicht mehr zeitgerecht". 1400 Polizisten werden die neue Uniform in Bielefeld, Krefeld und im Kreis Mettmann zunächst zehn Monate lang testen. Wenn sich die Dienstbekleidung bewährt, wird der rund 30 Millionen Euro teure Auftrag für die 30 000 uniformierten Polizisten des Landes ausgeschrieben. Dann sollen die Uniformen nach und nach binnen drei Jahren das grün-beige Modell ersetzen. In mehreren anderen Bundesländern trägt die Polizei bereits blaue Uniformen. Blau sei aber auch in den europäischen Nachbarstaaten die bevorzugte Polizeifarbe, sagte NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP). "Wir sind von blau umzingelt." Mit modernen Goretex-Fasern sollen die Beamten künftig weniger schnell ins Schwitzen geraten als in ihren alten Polyester- Mischfaser-Uniformen. Bei den neuen Winter-Uniformen fangen sogar Silber-Ionen die Körpergerüche auf. Die zur Modenschau eingesetzten Beamten zeigten sich von ihrer neuen Bekleidung angetan: "Die ist wirklich angenehmer zu tragen." "In den alten grün-beigen Uniformen schwitzte man stark. Die sind nach 30 Jahren einfach out", sagt Marten Harms, Beamter aus Mettmann. Die Bevölkerung muss sich allerdings an das neue Aussehen der Gesetzeshüter gewöhnen. "Ich bin mir sicher, dass wir als Polizei wiedererkannt werden", sagt die Polizistin Yvonne Mazur. Dafür sorgen auch die großen "Polizei"-Schriftzüge vorne, hinten und auf der Seite der Uniform. Die Komplett-Ausstattung wird pro Beamter rund 1000 Euro kosten, die Innendienst-Variante soll 100 bis 200 Euro günstiger ausfallen. Sie hat Anzugform, die Damen-Dienstschuhe dürfen sogar erstmals einen Absatz haben. Die Schuhe für den Außeneinsatz weisen Öl und Benzin ab, die Hosen sind windundurchlässig. Mit der neuen Uniformfarbe ist es aber nicht getan. Auch Streifenwagen, Hubschrauber und Motorräder sollen allmählich gegen blau-silberne Fahrzeuge ausgetauscht werden. Aber dazu wird zunächst der Test abgewartet. Zusätzliche Kosten sollen durch den allmählichen Austausch der Uniformen nicht anfallen. Die Streifenwagen werden ohnehin alle zwei Jahre ausgetauscht. Mit den blauen Uniformen sollen die einzelnen Polizeistellen dann auch im besten Fall blaue Autos bekommen. Im schlimmsten Fall muss der blau bekleidete Beamte noch zwei Jahre im grün-silbernen Streifenwagen umherfahren.