Die Tricks der EC-Karten-Gangster
Kriminalität: Experte der Polizei sagt, wo man als Kunde gefährdet ist und wie man sich schützt.
Düsseldorf. Online-Banking machen Sie nicht, Ihre EC-Karte steckt noch in Ihrer Brieftasche, die PIN (=Persönliche Identifikations-Nummer) haben Sie geheim gehalten - und trotzdem hat im Ausland jemand Geld von Ihrem Konto abgebucht? Dann sind Sie mutmaßlich Opfer eines sogenannten Skimming-Angriffs geworden: Mit manipulierten Geldautomaten sammeln vornehmlich osteuropäische Betrüger die Daten von EC-Karten, um davon Kopien anzufertigen.
Dabei werden die Gangster immer dreister, die Manipulationen immer perfekter. Kriminalhauptkommissar Markus Gerhards von der Polizei Düsseldorf: "Inzwischen sind die Banden so gut organisiert, dass sie exakt passende Aufsätze für verschiedene Modelle von Bankautomaten haben, die ein Laie kaum noch erkennen kann."
Gibt es besonders gefährdete Geldautomaten? Gerhards: "Nach unseren Erkenntnissen sind vor allem Geldautomaten mit hohem Publikumsverkehr gefährdet, etwa in der Nähe von Bahnhöfen. Die Täter bringen dort meist nachts und am Wochenende die Zusatzgeräte an, bauen sie dann nach einigen Stunden wieder ab." So tappen dann bei einem einzigen Angriff gleich viele Opfer in die Falle.
Nach Polizei-Erkenntnissen sind Kunden der größeren Banken grundsätzlich eher gefährdet als die von kleineren Banken. Der Grund: Die Manipulationsgeräte werden passend zu den von den Großbanken bevorzugten Geldautomaten-Modellen inzwischen sogar in Serie produziert und können über einschlägige Internetseiten bestellt werden.
Die Banken reagieren mit dem Einbau sogenannter Anti-Skimming-Module: Sobald sich durch das Anbringen von Metall das Magnetfeld im Bereich des Karteneinzugschlitzes ändert, geht der Automat außer Betrieb.