Sturmtief "Kirsten" wütet in Deutschland - jetzt bringt "Lara" Regen
Erst "Emma", dann "Gabi", "Johanna" und jetzt "Kirsten" - ein Tiefdruckgebiet jagt seit Wochen das nächste. Und schon ist "Lara" in Sicht. Die aktuelle Wetterwarnlage des DWD STURM-BILDER --->
Hamburg. Erst "Emma", dann "Gabi", "Johanna" und jetzt "Kirsten" - ein Tiefdruckgebiet jagt seit Wochen das nächste. Und schon ist "Lara" in Sicht. Aber Lara wird weniger Sturm, sondern mehr Regen bringen, sagen die Meteorologen voraus. In den Kammlagen von Harz und Schwarzwald registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch verbreitet Windstärke 12. Der Wetterdienst meteomedia meldete Spitzen-Orkanböen von 163 Stundenkilometern auf dem Feldberg im Schwarzwald. Für den Brocken im Harz wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. In weiten Teilen Deutschlands galt die zweithöchste Warnstufe. Auch flachere Regionen blieben nicht verschont: Karlsruhe meldete Sturm mit 117, die Insel Helgoland mit 115 Kilometern pro Stunde. Vielerorts gab es erhebliche Schäden. In Nordrhein-Westfalen brachte Sturmtief "Kirsten" Autos und Lastwagen ins Schleudern, Behinderungen gab es auch im Bahnverkehr. Bei Bonn wehte ein Trampolin aus einem Garten auf ein Gleis. Ein ICE musste notbremsen. Die Strecke wurde nach Polizeiangaben für rund eine Stunde gesperrt. Zwölf weitere Reisezüge verspäteten sich oder fielen aus. In einer anderen Region des Rheinlandes beschädigte der Sturm die Oberleitungen zweier Zugstrecken. Nach Unfällen sperrte die Polizei die Rheinbrücken in Emmerich und Rees. Dort hatten starke Windböen Lastwagen-Anhänger umgekippt, teilte die Polizei in Kleve mit. Die Stadt Essen schloss vorsorglich den Ostermarkt in der Innenstadt. In Köln machte sicherheitshalber vorübergehend der Zoo dicht. Wegen der angekündigten Orkanböen ließen die Betreiber der letzten noch aktiven Skipisten in Winterberg im Sauerland ihre Lifte nicht anlaufen. "Die Sicherheit der Gäste geht vor", sagte Heijo Krevet vom Sahnehang. Schwerer Sturm auch in Niedersachsen: In Hannover und Göttingen wurden Bäume entwurzelt und Autos beschädigt. Eine 20 Meter hohe Buche konnte in der niedersächsischen Landeshauptstadt dem Sturm nicht standhalten und krachte auf vier Autos. Ähnliche Schäden wurden aus Hessen gemeldet. In Baden-Württemberg war vor allem die Autobahn 8 betroffen. Zwischen Pforzheim-Ost und dem Dreieck Leonberg wurde eine Baustelle ausgespült. Die Folge: 15 Kilometer Stau. Im Kreis Rastatt stürzte ein Baum auf das Auto eines 69 Jahre alten Mannes. Er wurde schwer verletzt. Am Stuttgarter Flughafen wurde ein parkender Regional-Jet von einer Windböe gegen ein Stromversorgungsfahrzeug gedrückt. Dabei entstand 20 000 Euro Schaden. Im Harz werden bis Mittwochabend ergiebige Schneefälle erwartet. In Gebieten über 700 Metern können innerhalb von elf Stunden 20 bis 30 Zentimeter der weißen Pracht fallen, in höheren Lagen noch mehr, warnte meteomedia. Wegen starken Windes könne es zu erheblichen Schneeverwehungen kommen. Sturm auch in den Nachbarländern Niederlande und Belgien: Am Amsterdamer Flughafen Schiphol gab es erhebliche Verspätungen. In Den Haag wurde zum wiederholten Mal die Umgebung eines 140 Meter hohen Regierungsgebäudes abgesperrt, weil Fassadenteile herabzustürzen drohten. In Zoetermeer musste ein Einkaufszentrum geschlossen werden. Im belgischen Küstenbadeort Blankenberge brachten Sturmböen die Seitenwand einer Fleischerei zum Einsturz. Nach Angaben von meteomedia ist derzeit auf den Vorhersagekarten noch kein Hochdruckgebiet in Sicht, das auf besseres Wetter hoffen lassen könnte. Das letzte Hoch hieß "Herbert" und gab am 3. März nur ein kurzes Gastspiel. Der nächste Name für ein Hoch ist bereits vergeben. Es heißt "Ilie". Wann es kommt, ist aber ungewiss.