Virologe sieht Unterschied zum letzten Jahr Drosten zur Corona-Lage: „Das schaukelt sich zum Sommer wieder hoch“

Wie wird der Sommer? Mit Blick auf die Corona-Pandemie anders als im letzten Jahr - so die Prognose des Virologen Christian Drostens.

Sommer, Sonne, Meer trotz Corona - nicht ohne Maßnahmen, erklärt der Virologe Christian Drosten.

Foto: dpa/Jens Büttner

Der Virologe Christian Drosten dringt trotz der eingeleiteten Lockerungen weiterhin auf ein bedachtsames Vorgehen in der Corona-Pandemie. Es sei ganz wichtig, dass die Lockerungen jetzt nicht als ein unreflektiertes Öffnen verstanden würden, sagte Drosten am Freitagabend in den ARD-„Tagesthemen“. „Man muss dieses Geschehen genau beobachten, das Virus ist nicht absolut harmlos geworden. Man muss die Situation eben moderieren und nicht einfach laufen lassen.“

Drosten sagte weiter: „Jetzt für die allernächste Zeit ist es sicherlich so, dass wir diese hohen Zahlen in Deutschland erstmal behalten werden.“ Problematisch sei zudem, dass sich nun viele Ältere verstärkt infizierten.

Die höchsten Inzidenzen gebe es ferner im Schulalter. „Das heißt, das kommt im Moment aus den Schulen. Wenn aber jetzt Ferien sind, dann wird das unterbunden.“

Nach Ostern, wenn es warm sei, werde das Infektionsgeschehen abgemildert sein. „Aber es wird auch nicht komplett stoppen wie im letzten Jahr“, so Drostens Voraussage. „Also ich würde schätzen: Das schaukelt sich zum Sommer wieder hoch. Wir haben keinen infektionsfreien Sommer.“ Aber es sei eben ein Sommer. „Wenn wir da zum Beispiel in Innenräumen Maske tragen, dann kann man das Geschehen so moderieren, dass es nicht außer Kontrolle kommt.“ Drosten sagte weiter, im Winter „da muss man auch wieder härter durchgreifen, würde ich jetzt erwarten“.

(dpa)