Düsseldorf: Jetzt setzt der Airport Pfeiler
Ein Taxi raste in Düsseldorf ins Terminal. Der Fahrer hatte offenbar einen Schwächeanfall. Jetzt wird nachgebessert, die Halle abgesichert.
Düsseldorf. Dass nicht nur Flugzeuge, sondern auch Flughäfen potenzielle Ziele für Terroristen sind, hat der Anschlag in Glasgow im vergangenen Sommer gezeigt. Terroristen wollten einen brennenden Jeep in das Terminal des Airports lenken, das Fahrzeug explodierte jedoch auf der Straße. In Düsseldorf brach ein führerloses Taxi am Donnerstagmittag durch das Glas der Eingangstür und raste durch den Strom der Reisenden bis in die Mitte der Abflughalle. Augenzeugen zufolge konnten sich viele Menschen nur knapp durch einen Sprung zur Seite retten.
Der Taxifahrer (54) aus Essen sollte seine Fahrgäste - ein Ehepaar (beide 63) - vor dem Terminal absetzen. Sie berichteten der Polizei, sie hätten vor der Haltebucht noch gesagt: "Hier müssen wir rein." Da habe das Fahrzeug plötzlich rasant beschleunigt und sei über den Bordstein und den Gehweg geradewegs ins Terminal gefahren. Die Fahrgäste erlitten einen Schock, konnten jedoch noch am gleichen Tag das Krankenhaus verlassen.
Der Fahrer wird indes noch immer in einer Düsseldorfer Klinik behandelt. Ihm sei "kurz schwarz vor Augen geworden", berichtete er der Polizei. "Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass, an seiner Aussage zu zweifeln", sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Dennoch werde gegen den 54-Jährigen wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Das Autowrack wird derzeit von Sachverständigen auf mögliche Mängel untersucht.
"Wir ziehen aus dem Vorfall Konsequenzen", kündigt Flughafen-Sprecher Christian Witt nun an. Schon in den kommenden Tagen würden Betonpfeiler als kurzfristige Sicherung vor den 23 Eingängen der Terminals angebracht, langfristig soll eine optisch und technisch hochwertigere Lösung her. Zusammen mit Feuerwehr, Landes- und Bundespolizei will Witt zudem eine generelle Verbesserung des Sicherheitskonzeptes beraten. Inzwischen ist der Schaden des Vorfalls beziffert: rund 100000 Euro.
Zufrieden sind Flughafen und Bundespolizei mit dem Ablauf des Einsatzes. Die Einsatzkräfte hätten das Terminal rasch geräumt und großräumig abgeriegelt, erklärt Bundespolizei-Sprecher Jörg Bittner. Von manchen Seiten habe es Kritik gegeben, dass sofort das große Anti-Terror-Programm gestartet worden sei. Sprengstoffhunde und Entschärfer hatten das Wrack zwei Stunden lang untersucht. Flughafen und Bundespolizei seien aber einig, dass dieses vorsichtige Vorgehen die einzig richtige Entscheidung gewesen sei.