Duisburg stimmt über Outlet ab

Umstrittene Pläne für größtes deutsches Center auf dem Prüfstand.

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Duisburg. Mit der Abstimmung über den geplanten Bau des größten deutschen Designer-Outlets fällt am Wahlsonntag in Duisburg auch die Entscheidung über eine wichtige Investition im deutschen Einzelhandel. Nach der Auszählung der Stimmen für die Bundestagswahl und der Wahl des neuen Oberbürgermeisters in der Stadt wird erst am frühen Montagmorgen mit einem Ergebnis des Bürgervotums gerechnet. Zuvor hatte die Duisburger Stadtspitze angekündigt, das Ergebnis der von Kritikern des Projekts geforderten Abstimmung zu akzeptieren und das Center nicht gegen den Willen der Bürger durchzusetzen.

Abstimmen sollen die Bürger darüber, ob sie ein Outlet-Center mit Modegeschäften auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in der Nähe der Innenstadt haben wollen. Den Plänen nach soll ein Outlet-Center mit rund 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche gebaut werden.

Die Gegner befürchten durch das Center für die Innenstadt hohe Umsatzeinbußen in Einzelhandel und Gastronomie und in der Folge Leerstand und Verödung. Die Investoren betonen, dass solch ein Geschäft neue Kunden in die Stadt bringe und damit auch den Einzelhandel belebe.

Die SPD um Oberbürgermeister Sören Link und die CDU haben sich für den Bau ausgesprochen, Grüne, Linke und FDP gegen ihn. Eine Autostunde von Duisburg entfernt befindet sich mit dem Designer-Outlet Roermond in den Niederlanden herbe Konkurrenz. Insbesondere an Sonn- und Feiertagen locken die mehr als 200 Geschäfte Tausende ins Nachbarland. Zudem sind die Pläne für Center in Remscheid und Wuppertal weit fortgeschritten. Wären alle Pläne erfolgreich, lägen vier Outlet-Center in einem Umkreis von rund 250 Kilometern beieinander. dpa/böh