Ein Kater lässt das Mausen nicht

Dusty lebt mit seinem Frauchen in Kalifornien. Dort ist die „Raub“-Katze berüchtigt — wegen ihrer Diebestouren.

San Mateo. So eine „Raub“-Katze gibt es wohl nur einmal: Jede Nacht schleicht Dusty auf leisen Pfoten durch die Nachbarschaft und schleppt ab, was er tragen kann. Den Spitznamen „Klepto-Kitty“ hat sich der Kater im kalifornischen San Mateo redlich verdient. Frauchen führt akribisch Buch.

Mehr als 600 Gegenstände hat die Zahnärztin Jean Chu in vier Taschenkalendern aufgelistet. Dustys Diebesrekord in einer Nacht: „Vier Handtücher, vier Socken, eine Plastiktüte, ein Topflappen und ein Handschuh“, zählt die 57-Jährige auf.

„Wenn das Wetter warm ist, schleppt er am meisten an“, sagt Frauchen. Als Dustys „Mittäter“ bewahren Jean und ihr Mann Jim Coleman das Diebesgut in ihrem Haus auf. Vier Kartons im Esszimmer sind nicht zu übersehen.

Sie sind eine wahre Fundgrube: Stofftiere, T-Shirts, Socken, Unterhosen, jede Menge Handtücher, ein knallgrüner Skihandschuh und ein bunter Frisbee. Zu Dustys schwerster Beute zählen ein Baseballhandschuh und Surfschuhe aus Neopren. Sein teuerster Fang: ein gefütterter Büstenhalter. Dabei wurde er prompt auf frischer Tat ertappt.

Die Tier-Sendung „Animal Planet“ lauerte Dusty mit einer Infrarotkamera auf. Zwei Wochen lang wurde der Hauseingang überwacht, wo der Kater gewöhnlich seine Beute ablegt. Auf dem Video ist es schwarz auf weiß zu sehen: Breitbeinig müht sich Dusty bei einem seiner nächtlichen Streifzüge mit einem Handtuch im Maul ab.

Handschuh, Schwamm und BH sind dagegen leichte Beute. „Ich selbst habe ihn nur einmal mit einem Handschuh im Maul erwischt“, meint Jean. „Aber ein Nachbar hat gesehen, wie sich Dusty mit einem Handtuch abquälte.“

Dusty hat Glück, dass er ein Kater ist. Statt Knast oder Therapie gibt es für „Klepto-Kitty“ Fanpost und Fernsehauftritte. Für die Talkshow von David Letterman flog er eigens nach New York.

Er hat seine eigene Facebook-Seite, auf der Jean die Beutezüge mit Fotos dokumentiert. Bei so viel Nachtarbeit ist es kein Wunder, dass der behäbige Kater tagsüber faul rumhängt. „Ganz selten spielt er mit den Sachen, es kommt ihm wohl nur aufs Sammeln an“, vermutet Frauchen.

Die Nachbarn haben reagiert — und lassen keine Wertsachen mehr draußen herumliegen. Aus Mangel an besserer Beute muss sich Dusty nun häufig mit Plastiktüten und alten Lappen begnügen. Bestraft wird der diebische Kater nicht. Alles Instinkt, meint zumindest sein Frauchen.

Dustys Facebook-Seite unter http://on.fb.me/rkbhMm