Einbrüche: Nur jeder siebte wird aufgeklärt

In NRW gab es im Jahr 2012 rund 55 000 Fälle. Der Anteil der Täter aus dem Ausland liegt bei 35,4 Prozent.

Düsseldorf. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Nordrhein-Westfalen steigt drastisch an. Im vergangenen Jahr wurden 54 167 Einbrüche der Polizei gemeldet. Das bedeutet eine Zunahme von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nur rund jeder siebte Einbruch wurde auch aufgeklärt: 13,8 Prozent beträgt hier laut Statistik die Quote. Sie stieg zwar leicht um 0,2 Prozentpunkte, ist aber im Vergleich zu anderen Deliktgruppen immer noch sehr gering.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) stellte am Montag die aktuelle Kriminalstatistik des Landes vor. „Wir haben es mit Tätern zu tun, die selbst für geringe Beute ein hohes Risiko eingehen“, sagte er in Düsseldorf. Eine große Rolle bei der Zunahme der Einbrüche spielen laut Ministerium dabei Banden aus Südosteuropa. „Sie treten Türen ein und handeln blitzschnell“, sagte Jäger.

Der Anteil der Ausländer unter den überführten Einbrechern liegt laut Ministerium bei 35,4 Prozent. Jäger warnte jedoch mit Blick auf Rumänien und Bulgarien auf eine verengte Diskussion: „Diejenigen, die ab dem 1. Januar 2014 die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Anspruch nehmen, wollen einen Job. Diejenigen, die einbrechen wollen, sind schon hier.“

Während die Jugendkriminalität sank und die Gesamtquote der Straftaten stagnierte, gibt es immer mehr Fälle von Computerkriminalität — 22 000 Fälle, ein Plus von elf Prozent. Jäger warnte besonders vor Betrügern, die über Trojaner die Freigabe von persönlichen Daten per Entgelt erpressen wollen: „Das Geld sollte keiner zahlen. Das funktioniert nicht.“