Zahl der Einbrüche sinkt

Die Polizei zieht Bilanz. 2012 gab es weniger Straftaten als im Jahr zuvor.

Krefeld. Gute Nachrichten von der Polizei: Es gibt wieder deutlich weniger Wohnungseinbrüche, nachdem deren Zahl 2011 in Krefeld explosionsartig gestiegen war. 2012 gab es 835 Einbrüche und damit 129 weniger als ein Jahr zuvor.

Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl weiter auf einem hohen Niveau liegt: In den vergangenen zehn Jahren bewegten sie sich meist zwischen 550 und 700. Das geht aus der Jahresstatistik zur Kriminalität hervor, die die Polizei am Montag vorgelegt hat.

Die Aufklärungsquote bei Einbrüchen, die früher durchaus über 20 Prozent lag, betrug im vergangenen Jahr 9,34 Prozent. Aber es gibt Grund zur Hoffnung. So berichtet Robert Lax, Chef der im September gegründeten Ermittlungskommission Dämmerung, dass man gerade eine Serie mit 30 Einbrüchen aus dem vergangenen Jahr kläre.

Der Tatverdächtige: ein 18-jähriger Krefelder, der schon in jungen Jahren als Intensivtäter aufgefallen war. Seit er in Haft sitzt, riss die Serie mit einer speziellen Vorgehensweise und bevorzugten Tatorten in Bockum, Verberg und Hüls ab dem 12. Dezember ab. Gestanden hat er einen Fall an der Bruckerschen Straße — doch die Spuren sprechen eine andere Sprache.

Wenn die Tage länger werden, nimmt meist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ab — dann soll die EK Dämmerung ihre Arbeit wieder an die Fachkommissariate abgeben und im September wieder aufnehmen, sagt Polizeipräsident Rainer Furth.

Rückläufig waren 2012 insbesondere Einbrüche am Tag, sagt Kriminaldirektorin Anette Cruel: Deren Zahl ging um fast 25 Prozent zurück. Dass sich die intensive Öffentlichkeitsarbeit dabei ausgezahlt habe, betonte Lax: „Mittlerweile kommen die Hinweise von Bürgern, insbesondere über den Notruf 110, sehr schnell.“ Auf die Mithilfe durch solche Hinweise setze man weiter.

Einen erfreulichen Trend kann die Polizei bei der Analyse der Täter bei allen Straftaten ausmachen: Die Zahl der Jugendlichen und Heranwachsenden als Täter sinkt stetig. „Das beste Ergebnis aller Zeiten“, freut sich der Polizeipräsident, der sagt: „Der Erfolg hat viele Väter.“ Einer davon sei das intensive Bemühen seiner Behörde seit fünf Jahren, junge Leute von der schiefen Bahn abzubringen.

Von den insgesamt 25 669 Straftaten in 2012 — 119 oder 0,46 Prozent weniger als ein Jahr zuvor — machten den größten Anteil Diebstähle (42,4 Prozent) und Betrugsfälle mit rund 25 Prozent aus. Was ein einziger der 5878 Striche bei den Betrugsfällen bedeuten kann, macht Rainer Furth deutlich: Im Kampf gegen Callcenter-Betrüger gibt es einen Fall mit 3317 Anzeigen, 90 846 Geschädigten und bislang 10 741 378 Euro Schaden.