Paul Kathstede: Ein Kämpfer für die Kultur ist tot
Der Vater des Oberbürgermeisters ist Sonntag im Alter von 81 Jahren gestorben.
Krefeld. Sein größter Wunsch geht nicht mehr in Erfüllung. Paul Kathstede wollte 2014 die Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums noch erleben. Am Sonntag ist der 81-Jährige an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben.
Der Vater von Oberbürgermeister Gregor Kathstede war fast 30 Jahre im Vorstand des Krefelder Kunstvereins, davon 19 als erster Vorsitzender. 2010 trat er aus freien Stücken von diesem Amt zurück — um einem Jüngeren Platz zu machen. „Wir verlieren einen wertvollen Kämpfer für die Belange der Krefelder Kultur“, resümiert der kulturpolitische Sprecher der CDU, Ratsherr Peter Kreuzberg, gestern hörbar betroffen in einem Gespräch.
Souverän, hoch motiviert und als anerkannter Fachmann hat sich Paul Kathstede jahrzehntelang bei der Politik für die Förderung der Kunstszene in Krefeld eingesetzt, neue Talente aufgespürt und bereits die jüngsten Krefelder an die Kunst herangeführt. Der Kunstverein rief dazu bereits 1971 die Malschule ins Leben. Für deren Bestand setzte sich der weitsichtige Kunstliebhaber vehement ein und organisierte auch die Verlegung der Malschule an die Evertsstraße 45. Er setzte sich auch für einen höheren Anteil von Künstlerinnen bei den Ausstellungen ein.
Unter seiner Führung hat sich der Verein der Literatur und der modernen Musik zugewandt. Darüber hinaus organisierte er gemeinsam mit seiner Frau Anita Exkursionen und Reisen. Rund 150 Ausflüge sind über die Jahre zusammengekommen. New York war eines der eindrucksvollsten Ziele. Im Jahr 2001 erhielt Paul Kathstede das Stadtsiegel für sein jahrelanges Engagement im kulturellen Bereich.
Ein Bild von A.R. Penck hat den Vater zweier Söhne nach eigenen Worten nachhaltig beeindruckt — und zuversichtlich gestimmt. Es lag als kleine Abbildung auf seinem Schreibtisch. Titel: „Der Übergang“.