Einheitsdenkmal erst 2018 - Fünf Jahre später als geplant
Berlin (dpa) - Das seit 2007 geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin verzögert sich weiter. Es soll erst 2018 fertig werden - fünf Jahre später als geplant. Wie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung auf dpa-Anfrage mitteilte, ist der Baubeginn erst im kommenden Jahr vorgesehen.
Auch mit einer Kostensteigerung ist offenbar zu rechnen. Derzeit werde die Umsetzung der Denkmalauflagen mit dem Land Berlin abgestimmt, hieß es. „Mit der Konkretisierung der Planung ist voraussichtlich eine Budgetanpassung verbunden“, so die Baubehörde. Bisher waren maximal zehn Millionen Euro vorgesehen.
Das Denkmal in Form einer riesigen Wippe neben dem Berliner Schloss soll an die friedliche Revolution in der DDR 1989 und an die Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern. Es hatte ursprünglich schon 2013 fertig werden sollen. Mehrfach wurde der Termin verschoben - zuletzt auf 2017. „Die Arbeiten werden voraussichtlich im Jahre 2018 abgeschlossen sein“, hieß es jetzt.
Von Anfang an gab es bei dem Projekt immer wieder Probleme. Zuerst war ein Wettbewerb gescheitert, dann trennten sich die beauftragten Künstler. Schließlich sorgten die Entdeckung wilhelminischer Mosaike und ein Völkchen seltener Wasserfledermäuse für Verzögerungen.
Seit Oktober 2015 liegt nach Angaben des Bundesbauamts nun die Baugenehmigung vor. Sie enthalte verschiedene Auflagen vor allem für den Denkmalschutz, die vor Baubeginn planerisch geklärt und umgesetzt werden müssten, hieß es. Derzeit werde der historische Denkmalsockel am künftigen Standort hergerichtet.
Das Denkmal soll auf dem Sockel des früheren Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. auf der sogenannten Schlossfreiheit entstehen. Unter dem Motto „Bürger in Bewegung“ ist es in Form einer gigantischen goldschimmernden Waage geplant, die von den Besuchern langsam in Bewegung versetzt werden kann. Auf der Oberseite soll der Satz stehen „Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk“.
Der Entwurf stammt von den beiden Künstlern Johannes Milla (Stuttgart) und Sasha Waltz (Berlin). Die bekannte Choreographin war nach Meinungsverschiedenheiten über die Umsetzung 2012 aus dem Projekt ausgestiegen. Seither ist das Büro Milla & Partner allein zuständig.