Eisbär-Baby: Knut II ist ein Mädchen

Das Junge hat die Trennung von der Mutter gut verkraftet. Tierschützer fordern ein Zuchtverbot.

Nürnberg. Es ist ein Mädchen. Eine Tierpflegerin des Nürnberger Zoos konnte jetzt das Geschlecht des knapp fünf Wochen alten Eisbären mit "hoher Wahrscheinlichkeit" feststellen. So wird die Kleine wohl nicht Edi genannt. Der Grünenpolitiker Sepp Dürr wollte Knut II nach dem ehemaligen Ministerpräsidenten Bayerns, Edmund Stoiber, benennen: "Auch Edi Stoiber wurde von seiner Mutterpartei verstoßen."

Die Trennung von Mutter Vera hat der Eisbär ohne Probleme überstanden. "Er trinkt und schläft gut", berichteten Vertreter des Zoos. Das Jungtier wiege 1700 Gramm und bekomme alle vier Stunden sein Fläschchen. Seine Überlebenschancen stünden gut.

Die Kleine ist das letzte von drei Nürnberger Eisbär-Babys. Veras Artgenossin Vilma hatte ihre Jungen aufgefressen. Um ähnliches zu verhindern, hatte die Leitung des Tiergartens eingegriffen, als Mutter Vera plötzlich nervös auf ihr Junges reagierte. Danach gab es herzzerreißende Szenen. Mutter Vera suchte aufgeregt und brüllend ihr Junges.

Nicht nur deshalb war es eine schwierige Entscheidung für den Zoo. Einerseits seien die Wochen bei der Mutter von großer Bedeutung, andererseits kritisieren Tierschützer das späte Eingreifen der Pfleger bei dem Drama um den Tod der zwei anderen Bären.

Scheinschwangerschaft Knut hat keine Geschwister bekommen. Die Berliner Eisbärinnen Nancy, Katjuscha und Tosca seien doch nicht schwanger gewesen, teilte der Zoo mit.