Autobahn: Zum Reißverschluss gezwungen
Durchgezogene Linie vor Baustellen sollen Staus verkürzen.
Düsseldorf. Vor Autobahnbaustellen kommt es immer wieder zu unnötigen Staus, weil nicht alle Autofahrer das so genannte Reißverschlussverfahren beherzigen. Das soll sich ändern: Mit einer durchgezogenen Linie vor Baustellen will die Straßenbauverwaltung in Nordrhein-Westfalen das Einfädeln auf die freie Fahrbahn erleichtern. Die Autofahrer sollen länger auf ihrer Spur bleiben. Die Linie endet erst 150 Meter vor dem gesperrten Fahrstreifen und zwingt die Autofahrer, bis dahin auf ihrer Fahrspur zu bleiben. "Bisher gibt es durch das unkontrollierte und oft zu frühe Einfädeln der Autofahrer immer wieder Konflikte", so der Landesbetrieb Straßen. Für den Duisburger Stauforscher Prof. Michael Schreckenberg sind solche Positionskämpfe psychologisch motiviert. "Viele Fahrer haben permanent das Gefühl, überholt zu werden. Dieser Neid treibt sie dazu, andere Fahrer zu behindern." Verkehrsordnung Reißverschlussverfahren Seit dem 1. Februar 2001 müssen Autofahrer laut Straßenverkehrsordnung bis zur Fahrbahnverengung vorfahren und dürfen erst unmittelbar vor der Engstelle ein-fädeln. Gefragt ist gegenseitige Rücksichtnahme. Wer andere am Einfädeln hindert, riskiert ein Verwarnungsgeld und kann sogar wegen Nötigung bestraft werden.