Thomas Dünchheim: der Rebell
Von manchem Landtags-Parteifreund wurde dem CDU-Mann prophezeit, dass seine politische Karriere wohl beendet sei.
Thomas Dünchheim genießt in diesen Tagen in vollen Zügen den zumindest vorläufigen Sieg gegen die große Bayer AG. Denn es war der Monheimer Bürgermeister, der sehr früh auf Gefahren der Kohlenmonoxid-Leitung für die Region hinwies. Und der 39-Jährige ging auch federführend rechtlich dagegen vor, stellte vor allem die Verfassungsmäßigkeit der Enteignungen von Anliegern infrage. Dabei hatte der promovierte Jurist anfangs keineswegs nur Freunde in den Reihen seiner Bürgermeister-Kollegen. Einige fürchteten einen Imageverlust der Region als Wirtschaftsstandort. Und von manchem Landtags-Parteifreund wurde dem CDU-Mann prophezeit, dass seine politische Karriere wohl beendet sei. Vielleicht auch deshalb gab Dünchheim nicht nach. Und selbst angebliche Verhandlungen mit der Firma Bayer hinter den Kulissen - er stellte Bedingungen für die Aufgabe des Widerstands gegen die Pipeline, allerdings zu einem Zeitpunkt, als auch er noch glaubte, sie nicht verhindern zu können - konnten schließlich sein Image als Rebell im Auftrag der Bürger nicht mehr stoppen. Dünchheim hatte sich längst an die Spitze der Bewegung gesetzt. Und das genießt er immer noch.