Emma Watson über Nachholbedarf in Sachen Emanzipation
München (dpa) - Die britische Schauspielerin Emma Watson (25, „Harry Potter“) sieht auch heutzutage noch viel Nachholbedarf in Sachen Emanzipation.
„Anstatt den Mädels beizubringen, dafür respektiert zu werden, was sie sagen, denken oder tun, suggerieren uns viele Medien, das Wichtigste für junge Frauen wäre ihr Aussehen, ihr Körper, ihr Erscheinungsbild“, sagte Watson der Münchner „tz“ (Dienstagausgabe). Daher finde sie auch ihre Rolle in ihrem neuen Film „Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück“ so gut: „Endlich mal eine aktive Frauenfigur!“
„Sie ahnen ja nicht, wie oft man mir Drehbücher anbietet, in denen ein hilfloses Hascherl darauf wartet, von einem starken Mann gerettet zu werden“, setzte Watson fort. „Hier hingegen gibt es einen klassischen Rollentausch: Der mutige Held ist eine Frau. So etwas hat auch im 21. Jahrhundert noch Seltenheitswert. Watson spielt in „Colonia Dignidad“ eine junge Frau, die 1973 während des Pinochet-Regimes in Chile ihren Freund (Daniel Brühl) aus der berüchtigten Sekten-Siedlung befreien will.
Dass Frauen sich unter Wert verkaufen, kennt Watson aus eigener Erfahrung. Jahrelang habe sie Angst gehabt, als abgehoben und launisch gelten zu können, „so dass ich alles tat, um zu gefallen. Heute weiß ich, dass das ein Fehler war, und sage knallhart meine Meinung. Denn es ist egal, was andere über dich denken - wichtig ist nur, ob du noch in den Spiegel schauen kannst!“