Enda Kenny: Der neue Premier?
Enda Kenny ist so etwas wie ein politisches Urgestein. Seit mehr als 35 Jahren sitzt er im irischen Parlament. Er gilt als der klare Favorit bei den irischen Wahlen, deren Ergebnis im Laufe des heutigen Samstages feststehen wird.
Der 59-Jährige dürfte neuer Premierminister werden.
Seit 2002 führt Kenny die Partei Fine Gael, was soviel bedeutet wie „Familie der Iren“. Er päppelte die damals am Boden liegende Partei auf, längst ist die konservative Partei eine feste Größe. Kenny, als Grundschullehrer ausgebildet, gilt als europafreundlich. Innerparteilich ist der verheiratete Vater dreier Kinder aber nicht unumstritten. Er sei ein mäßiger Redner und wirke oft hölzern, meinen seine Kritiker.
Kenny steht für die Partnerschaft seines Landes mit Großbritannien. Schon im Wahlkampf lud er Queen Elizabeth II. nach Irland ein. Es wäre der erste Besuch eines britischen Monarchen seit Gründung der Republik Irland 1937. Für einen Erfolg als Premierminister muss Kenny aber mehr als Hände schütteln: Die Sicherung des maroden Finanzsektors und die Wiederherstellung des verloren gegangenen Vertrauens in die irische Politik im Ausland werden seine wichtigsten Aufgaben sein.