Ende mit Schrecken

Zum Schluss hat Anders Breivik noch einmal alle schockiert. Seine Drohung mit weiteren Massenmorden, sein Gerede von politischer Motivation und schließlich die Forderung nach Freispruch muss den anwesenden Hinterbliebenen der 77 Opfer von Breivik den Schrecken in die Glieder getrieben haben.

Die wiederholte Verhöhnung der Opfer machte es vielen Beobachtern unmöglich, dem kruden Geschwätz des geständigen Täters zu folgen. Dass er seine krankhafte Sicht der Welt in aller Öffentlichkeit ausbreiten darf, ist schwer zu ertragen. Und doch ist das Verfahren in Oslo ein Beispiel echter Rechtsstaatlichkeit.

Die Staatsanwaltschaft hält Breivik für nicht zurechnungsfähig. Nun kommt es auf die Richter an. Befinden sie Breivik für schuldig, aber nicht für gestört, käme er nach 21 Jahren wieder auf freien Fuß. Diese Vorstellung ist nicht nur für die Angehörigen der Opfer ein Alptraum.