Erfurt und Uelzen haben die „Bahnhöfe des Jahres“
Berlin. Der runderneuerte Erfurter Hauptbahnhof und deraußergewöhnliche „Hundertwasserbahnhof“ im niedersächsischen Uelzensind als „Bahnhöfe des Jahres 2009“ gekürt worden.
Sie wurden von einerJury nach Kriterien wie Kundeninformation, Sauberkeit und Anbindung indie Stadt ausgewählt. Das teilte das Verbände-Bündnis „Allianz proSchiene“ am Mittwoch in Berlin mit, das die Auszeichnung für jeweilseinen besonders guten Großstadtbahnhof und einen gutenKleinstadtbahnhof seit 2004 jährlich auslobt. Ein Sonderpreis für dasansprechende Gesamtbild all ihrer 28 Bahnhöfe und Haltepunkte wurde derUsedomer Bäderbahn zugesprochen.
In Thüringens Landeshauptstadt sei bei der Sanierung des historischenBahnhofsgebäudes ein großer Wurf gelungen, hieß es zur Begründung derAuszeichnung für Erfurt. Außer einem Fahrradparkhaus gebe es in derStation neben üblichen Ladenketten auch regionale Lebensmittel. Der 260Millionen teure Umbau war vergangenen Dezember nach insgesamtsiebenjähriger Bauzeit eröffnet worden.
Die nach Plänen des österreichischen Architekten FriedensreichHundertwasser (1928-2000) gestaltete Station in Uelzen verbinde Kunstmit Kundenfreundlichkeit und habe Kultstatus erreicht. Die Jury lobteden Bahnhof als steingewordene „Lebensfreude“ und Tourismusmagnet. DieHundertwasser-Philosophie einer Architektur in Harmonie mit der Natur,die keine Ecken und Kanten kennt, habe aus einem hässlichen Bahnhof„einen der schönsten Bahnhöfe der Welt“ gemacht.
Schon drei Millionen Besucher habe die zwischen 2000 und 2004 für gutzehn Millionen Euro umgebaute Station mit den vielen Rundungen,märchenhaft bunten Türmen und einem begrünten Dach in die Kreisstadtgelockt. Die mosaikverzierten Bahnhofstoiletten seien ebenso schön wiesauber.
Die Usedomer Bäderbahn wurde unter anderem für rollstuhlgerechteZugänge und die Möglichkeit zum Ticketkauf im Zug gewürdigt. „Keineteuren technischen Mätzchen, dafür Rampen und schienengleiche Überwegefür Rollstuhlfahrer und Fahrradfahrer“, sagte Jury-Mitglied Karl-PeterNeumann.
Die Siegerbahnhöfe des Vorjahres waren Karlsruhe und Schwerin. In derAllianz pro Schiene haben sich 16 Naturschutz- und Verkehrsverbändezusammengeschlossen, die den umweltfreundlichen und sicherenSchienenverkehr fördern wollen.