Eric Woerth: Sarkozys Soldat
Eric Woerth, französischer Arbeitsminister, ist zur Belastungfür die Regierung in Paris geworden. Eigentlich ist er derzeit der wichtigste Mann von Präsident Nicolas Sarkozy - er soll die umstrittene Rente mit 62 umsetzen.
Und im Frühjahr sah es so aus, als sei der fleißige Woerth genau der Richtige dafür. Doch mittlerweile versinkt der 54-Jährige in einem Sumpf aus Affären.
Die Frage ist, wie lange Sarkozy noch an seinem Vertrauten, der auch sein "Soldat" genannt wird, festhält. Im Kern geht es um illegale Parteispenden, die Woerth für die Regierungspartei UMP von der L’Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt angenommen haben soll. Der Minister bestreitet das. Doch er hat schon andere Dinge dementiert, die er dann später einräumen musste. Laut einer Umfrage befürworten 60 Prozent der Franzosen den Rücktritt Woerths.
Der in der Picardie geborene Woerth hat eine steile Karriere hinter sich. Mit einem Studium der Politik und einem Abschluss einer Elite-Managementuni ausgestattet, ging der passionierte Bergsteiger zunächst in die Privatwirtschaft, bevor er sich für die Konservativen erstmals in den Regionalrat wählen ließ.