Toter und Verletzte Ermittler gehen von terroristischem Hintergrund bei Messerattacke in Paris aus

Paris. Nach dem tödlichen Messerangriff in Paris gehen die Ermittler von einem terroristischen Hintergrund aus. Der Angreifer habe bei seiner Tat "Allah Akbar" (arabisch für: "Gott ist größer") gerufen, hieß es in der Nacht zu Sonntag bei der Justiz in der französischen Hauptstadt.

Polizisten sichern nach einem Messerangriff im Zentrum von Paris den Tatort.

Foto: Han Bing

Ein mit einem Messer bewaffneter Mann hat im Zentrum von Paris einen Menschen getötet und mehrere verletzt. Der Mann habe auf fünf Menschen eingestochen, einer von ihnen sei seinen Verletzungen erlegen, teilte die Polizei mit.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den mutmaßlichen Anschlag in Paris für sich in Anspruch genommen. Das meldete die auf Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf das IS-Sprachrohr Amak.

Zwei Verletzte seien als "absoluter Notfall" ins Krankenhaus gebracht worden und die anderen zwei als "relative Notfälle". In der Folge sei der Angreifer von der Polizei getötet worden. Die Attacke ereignet sich im zweiten Arrondissement in der Nähe der Pariser Oper. In der Gegend ist wegen ihrer vielen Bars, Restaurants und Theater samstagabends viel los.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von der Tat eines "Terroristen". Im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb er: "Erneut hat Frankreich einen Blutpreis zahlen müssen." Der Präsident dankte den Polizisten, "die den Terroristen neutralisiert" hätten.

Innenminister Gérard Collomb erklärte auf Twitter: „Meine ersten Gedanken gehen an die Opfer dieser abscheulichen Tat.“ Er würdigte die Reaktionsfähigkeit der Polizei, die den Angreifer „neutralisiert“ habe. Die Polizeipräfektur erklärte, der Angreifer sei tot. Bis zum späten Abend hatten Anti-Terror-Ermittler den Fall noch nicht übernommen.

In Paris hatte es in den vergangenen Jahren wiederholt tödliche islamistische Angriffe gegeben. Seit Anfang 2015 wurden dabei mehr als 240 Menschen ermordet. Die französischen Sicherheitskräfte befinden sich daher in erhöhter Alarmbereitschaft. yb/AFP/dpa