Ermittlungen gegen die Fleisch-Pfuscher
3000 Kilo mit Fäkalien verdrecktes Rindfleisch wurden an Kantinen in NRW geliefert.
Düsseldorf. Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt gegen mehrere Beschuldigte, die 3000 Kilogramm verdrecktes Rindfleisch an Behörden- und Gerichtskantinen im Raum Düsseldorf/Duisburg geliefert haben sollen, obwohl es eigentlich zur Vernichtung vorgesehen war.
Die Ermittler haben in sichergestellten Proben Hinweise auf menschliche Fäkalien gefunden. Die wurden womöglich sogar absichtlich hinzugefügt, bestätigt Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch auf Anfrage. In Verdacht stünden Mitarbeiter eines Lebensmittelbetriebs; der Vorwurf laute auf Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz.
Möglicherweise hatten die mutmaßlichen Täter vor, die betroffenen Wirte und ihre Kunden zu schädigen, möglicherweise stand aber auch Profitabsicht hinter den Vorgängen. Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen in Blitzaktionen Kantinen öffentlicher Einrichtungen durchsucht.
In Düsseldorf distanzierte sich ein privater Kantinenbetrieb ausdrücklich von den Machenschaften. Zwar sei ihm verdreckte Ware geliefert worden, die habe man aber nicht verarbeitet. Das Unternehmen beliefert unter anderem das Amts- und Landgericht Düsseldorf, die Stadtverwaltung und das Landeskriminalamt.
Die Kontrolle von gelieferten Lebensmitteln finde zunächt durch die Restaurants oder Kantinen selber statt, erläutert auf Anfrage der Leiter des Amts für Verbraucherschutz in Düsseldorf, Klaus Meyer. Bei der Prüfung der Ware auf Farbe und Veränderungen könnten aber nicht alle Verkeimungen auffallen. Die wären mit- unter nur bei einer speziellen Laboruntersuchung nachweisbar. Lebensmittel seien übrigens unter Umständen auch dann nicht mehr zum Verzehr geeignet, wenn sie nur in einem Raum mit Ekelfleisch gelagert worden seien — ohne dass irgendwelche Keime übertragen werden.