In Antalya verhaftet Deutscher in Türkei vorübergehend festgenommen
Istanbul · Erneut ist ein deutscher Staatsbürger in der Türkei festgenommen worden. Grund der Verhaftung sollen seine Facebook-Post sein. Inzwischen ist er wieder frei.
Wenige Tage vor dem Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge in der Türkei ein weiterer Deutscher festgenommen worden. Der aus Wedel (Kreis Pinnenberg) stammende Hasan I., ein IT-Unternehmer, wurde nach Informationen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Sonntagnachmittag bei der Einreise in Antalya in Gewahrsam genommen. Er habe kurdische Wurzeln und die doppelte Staatsbürgerschaft. Ihm werde Terrorpropaganda vorgeworfen.
Er sich auf Facebook-Post mit kurdischen Farben gezeigt und prokurdisch geäußert haben. Inzwischen sei der Mann nach einer Anhörung am Montag gegen 15.30 Uhr ohne Auflagen wieder freigelassen worden, berichtet die Zeitung.
Erdogan ist vom 27. bis 29. September für einen Staatsbesuch in Deutschland. Das Schicksal der aus „politischen Gründen“ in der Türkei inhaftierten Deutschen ist für die deutsche Seite ein wichtiges Gesprächsthema. Derzeit sitzen nach offiziellen Angaben fünf deutsche Staatsbürger in türkischer U-Haft.
Die Türkei zeigt im Rahmen einer Wiederannäherung an Deutschland und die EU derzeit teilweise Entgegenkommen, nachdem das Thema im vergangenen Jahr noch zu einer schweren Krise der deutsch-türkischen Beziehungen geführt hatte. Am Freitag war schon einmal ein Deutscher bei der Einreise festgenommen, allerdings noch am gleichen Tag entlassen worden. Am Donnerstag war ein weiterer Deutscher aus der U-Haft freigekommen. Ende August hatte die türkische Regierung die Ausreisesperre gegen die deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu aufgehoben.
