Erster Körperscanner in NRW steht am Flughafen Düsseldorf
Vorerst nur für USA-Reisende, doch bald könnten alle Urlauber durchleuchtet werden.
Düsseldorf. Der Mann in Jeans und grauem Hemd tritt in die gläserne, runde Kabine. Er stellt sich auf zwei gelbe Piktogramme auf dem Boden, die Füße schulterbreit auseinander. Dann hebt er die Hände über den Kopf. Und schon sausen auf Knopfdruck zwei Streben mit Detektoren vorne und hinten um ihn herum.
Der kleine Bildschirm an der Kabine färbt sich grün, die Buchstaben „OK“ leuchten auf. Das war es. Drei Sekunden.
Dann ist der Vorgang vorbei, der in den vergangenen Jahren in Deutschland so viel Diskussionen, Kritik, auch Angst hervorgerufen hat: Am Düsseldorfer Flughafen sind ab heute für USA-Reisende zwei Körperscanner in Betrieb. Die ersten in NRW.
Mit der Idee des „Nacktscanners“, die in Deutschland für Panik sorgte, hat der Körperscanner der neuesten Generation nicht mehr viel zu tun. Das zeigt der Härtetest: Die Bundespolizei schickt den Test-Reisenden in Jeans jetzt mit einem Keramikmesser im Hosenbund in die Kabine.
Der Scanner erkennt es sicher: Auf dem Monitor erscheint in groben Umrissen ein Körper, an der Hüfte prangt ein gelber Fleck mit roter Umrandung — die gefundene Waffe. „Es wird kein Bild der Körperoberfläche erzeugt, sondern nur ein Piktogramm“, erklärt Wolfgang Wurm von der Bundespolizeidirektion St. Augustin.
Die Körperscanner wurden in Deutschland bereits 2011 eingesetzt — doch der Feldversuch am Hamburger Airport floppte. Zu oft gab das Gerät falschen Alarm, mussten Passagiere nachkontrolliert werden.
„Inzwischen haben wir die Fehlerquote nahezu auf null gesenkt“, sagt Wurm. Das bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung Christian Altenhofen, Sprecher der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen, wo die neuen Scanner seit November stehen: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Hilfsmittel.“
Christoph Blume von der Geschäftsleitung des Flughafens Düsseldorf glaubt, dass der neue Scanner auch von den Fluggästen in NRW gut angenommen wird — schon weil das Scannen komfortabler sei als das Abtasten. Künftig müssen die Passagiere nur noch dann zur „manuellen“ Kontrolle, wenn der Körperscanner eine Auffälligkeit entdeckt — und sie werden dann auch nur an dieser Stelle untersucht.
Wolfgang Wurm von der Bundespolizei erhofft sich durch die moderne Kontrolle eine deutliche Zeitersparnis für die Reisenden in die USA, denen der Scanner vorbehalten ist. Vorerst. „Wenn wir damit gute Erfahrungen machen, können wir uns vorstellen, das Verfahren auf den ganzen Flughafen auszuweiten“, erklärt er. „Dann könnte bald auch der normale Mallorca-Urlauber mit dem Körperscanner kontrolliert werden.“