Steuerrazzia: Neuer Ärger für Rapper Bushido
Ermittler durchsuchen Wohn- und Geschäftsräume. Die genauen Vorwürfe sind unklar.
Berlin. Bushido (34) hat wohl geahnt, was nach dem Besuch der Steuerfahnder kommt: „Schlagzeilen“. Das schrieb er am Dienstag auf Twitter. Die Staatsanwaltschaft hatte in einer Großrazzia mehrere Wohn- und Geschäftshäuser durchsucht. „Juckt mich voll“, ließ Bushido dann am Mittwoch seine Leser im Internet wissen.
Die Ermittlungen wegen des Verdachts einer Steuerstraftat laufen schon länger. Um wie viel Geld es gehen könnte oder was genau dahintersteckt, sagen die Fahnder nicht. Das ist Steuergeheimnis. Auf Anfrage äußert sich der Musiker nicht dazu.
„Bushido ist der Beschuldigte“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Mittwoch. Bei der Razzia am Dienstag ging es den Ermittlern darum, Beweismittel zu sichern.
Zu den Hintergründen wollte sich die Anklagebehörde nicht näher äußern. Auch woher die Hinweise auf die mögliche Steuerstraftat stammen, wollte Behörden-Sprecher Steltner nicht kommentieren. „In Steuerstrafsachen sind wir zu größter Zurückhaltung verpflichtet“, sagte er.
Die Auswertung des gesicherten Materials werde nun Monate dauern. Zu den Inhalten machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Unklar ist, um welche Vorgänge und um welche Summen es geht. Dazu schwieg auch das Finanzamt für Fahndung und Strafsachen der Senatsverwaltung in Berlin.
Nach einem Bericht des Magazins „Stern“ über Rapper Bushido vor wenigen Wochen war viel über kriminelle Clans in Berlin debattiert worden. Vor kurzem schien es dagegen, als sei der in Bonn geborene Deutsch-Tunesier, in der Vergangenheit wegen frauen- und schwulenfeindlicher Texte kritisiert, zum Musterknaben mutiert. Mit seinem Ex-Rivalen Sido nahm er ein Album auf, mit dem Schlagerbarden Karel Gott sang er im Duett. 2011 bekam er den Bambi für eine gelungene Integrationsleistung. Im Mai 2012 heiratete Bushido Anna-Maria Lagerblom, Schwester von Sarah Connor. Kurz darauf absolvierte er ganz seriös im Anzug ein Praktikum im Bundestag. Bushido wollte auch schon selbst eine Partei gründen.