Erstes Adventswochenende im Schnee

Berlin/Offenbach/Oberhof (dpa) - Pulverschnee, Minusgrade und Sonnenschein: Tausende Spaziergänger und Wintersportler haben das erste Adventswochenende zu einem Ausflug ins Weiße genutzt.

Viele Skigebiete wie im Thüringer Wald, im Sauerland und auf der Wasserkuppe in der Rhön starteten bei bis zu 43 Zentimetern Schnee mit traumhaften Bedingungen in die neue Saison.

Eine bis zu 80 Zentimeter dicke Schneeschicht lockte auch zahlreiche Ausflügler auf den Brocken im Harz. Auf den Straßen blieb es meist ruhig. Im Süden Deutschlands meldeten Polizei und Feuerwehr allerdings zahlreiche Unfälle. Nach Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD) bleibt es vorerst frostig.

Am kältesten war es am Sonntagmorgen mit minus 16 Grad Celsius im schleswig-holsteinischen Dörnick zwischen Kiel und Lübeck, berichtete der DWD in Offenbach. Die Wetterlage, die kalte Luft aus Skandinavien bringt, sei ungewöhnlich stabil. Deswegen werde es wohl die ganze Woche über frostig bleiben. An den Küsten kann es stürmisch werden, für den Osten wird mit kräftigem Schneefall gerechnet.

Auf dem Brocken verbrachten Spaziergänger, Rodler, Skifahrer und Schneeballschlacht-Liebhaber den ersten Advent bei Temperaturen weit unter Null. Großen Andrang erlebte die Brockenbahn. Sie fährt den mit 1125 Metern höchstgelegenen Bahnhof aller dampfbetriebenen Schmalspurbahnen in Deutschland an. Heftige Schneefälle hatten diese Woche für die weiße Mittelgebirgs-Pracht gesorgt. Für Ende November seien diese Schneemengen dort normal, hieß es bei der Wetterwarte.

Auf der Wasserkuppe in Hessen konnte zum Start der Wintersaison unter Flutlicht bis 22.00 Uhr Ski gelaufen werden. Auch Loipen waren präpariert. Im Thüringer Wald starteten die Skigebiete schon mit 170 Kilometer gespurten Langlaufloipen und Skiwanderwegen am Rennsteig in die Saison. Im Sauerland war ein Dutzend Lifte in Betrieb, für Langläufer waren 36 Kilometer Loipen gespurt. „Es ist zwar knackig kalt, aber es geht kaum ein Wind, das ist schon sehr angenehm“, sagte Wetterbeobachter Gerhard Kappe vom DWD auf dem Kahlen Asten.

Im Süden Deutschlands waren viele Autofahrer offensichtlich nicht auf Schnee und Glätte eingestellt. In Bayern und in Baden-Württemberg krachte es etliche Male. Allein das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim registrierte 120 Unfälle. Eine Zweijährige starb, nachdem ihre Mutter mit ihrem Auto ins Schleudern geraten und frontal mit einem Lastwagen zusammengestoßen war.

In Norditalien wurden fünf Menschen von Lawinen in den Tod gerissen. Zwei Männer waren am Samstag auf dem Monta Cusna in der Emilia Romagna von einer Lawine überrascht worden, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Auf dem Mortirolo in der Lombardei wurden vier Bergsportler am Samstag von einer Lawine überrollt. Drei von ihnen waren sofort tot, der vierte Bergsteiger kam mit leichten Verletzungen davon.