Zwölf Tote bei Absturz von Frachtmaschine in Karachi

Islamabad/Moskau (dpa) - Beim Absturz eines Frachtflugzeuges auf eine Großbaustelle in der südpakistanischen Hafenmetropole Karachi sind in der Nacht zum Sonntag zwölf Menschen ums Leben gekommen.

Unter den Opfern seien alle acht Crewmitglieder sowie vier Bauarbeiter am Boden, sagte der Sprecher der zivilen pakistanischen Luftfahrtbehörde, Parvez George, der Nachrichtenagentur dpa. Nach Angaben des russischen Generalkonsulats in Karachi handelt es sich bei den getöteten Insassen um einen Russen und sieben Ukrainer.

Die Iljuschin IL-76 habe der georgischen Gesellschaft „Sunways Airlines“ gehört, sagte Konsulatssprecher Alexej Senkow der Agentur Interfax. Erste Angaben der pakistanischen Behörden, die Maschine einer russischen Linie sei abgestürzt, hätten sich nicht bestätigt.

Das vierstrahlige Transportflugzeug war nach dem Start vom Jinnah International Airport auf eine im Bau befindliche Wohnanlage in Karachi gestürzt. „Der Pilot hat den Tower noch informiert, dass ein Triebwerk in Brand geraten ist“, sagte George. Die Crew habe versucht, zum Flughafen zurückzukehren.

Die Absturzursache war zunächst unklar. Der georgische Besitzer der Maschine schloss allerdings technische Gründe aus. „Das Flugzeug war in idealem Zustand. Erst vor zwei Wochen ist es durch eine planmäßige technische Inspektion gegangen, und die Piloten hatten vor dem Abflug eine 18-stündige Erholungspause“, sagte der Generaldirektor von „Sunways Airlines“, Dschemal Tamasaschwili, zu Interfax. Möglicherweise sei ein Vogelschwarm in die Triebwerke geraten, hieß es.

Das Flugzeug war aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gekommen und sollte rund 31 Tonnen Hilfsgüter in die sudanesische Hauptstadt Khartum bringen. Es war der dritte Flugzeugabsturz in Pakistan in knapp fünf Monaten. Anfang November war in Karachi eine kleinere Maschine mit Angestellten einer italienischen Ölfirma verunglückt. Alle 21 Insassen kamen ums Leben. Ende Juli war ein pakistanisches Passagierflugzeug mit 152 Menschen an Bord am Stadtrand von Islamabad abgestürzt. Auch bei diesem Unfall gab es keine Überlebenden.